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Texas Valero Open: Langeweile macht sich breit

Der zweite Tag der Texas Valero Open in San Antonio war alles andere als aufregend.  Nicht nur, dass der Platz so spektakulär wie ein Los der Fernsehlotterie ist und ein Loch irgendwie dem anderen ähnelt. Nein,  irgendwie wollte auch keiner den von Kevin Na in der ersten Runde aufgestellten Rekord von 16 Schlägen auf einem Par-4 toppen. Dafür spielten fast alle irgendwie Dünnsinn zusammen – was wahrscheinlich dem starken Wind geschuldet war.

Gleich sieben Leute führen das Leaderboard an. Darunter der gute alte Rich Beem, Babyface Brandt Snedeker, Mitfavorit Geoff Ogilvy und golfnerd-Liebling Charley Hoffmann.

Anbei der Shot des Tages Jhonattan Vegas, der bei diesem Schlag aber meiner Meinung mehr Glück als Verstand hatte.

Die Highlights der zweiten Runden kann man sich hier in Ton und Bild anschauen. Bitte nicht einschlafen beim Gucken!

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PGA-Rekord: Horror-Hack für Kevin Na

Am Ende der Bahn wusste eigentlich keiner, wie viele Schläge Kevin Na nun an Loch 9 fabriziert hatte. Weder die TV-Kommentatoren, die sich nicht sicher waren, ob sie nun lachen oder weinen sollten, noch die Turnierverantwortlichen und schon gar nicht der Spieler selber. Auch Nas Caddie Kennie Harms, der verzweifelt versucht hatte, seinen Pro von der Selbstdemontage abzuhalten, gab angesichts dieses Schauspiels das Zählen auf. Am Ende stand ein neuer PGA-Tour-Rekord: 16 Schläge an einem Par-4.

Na hatte an der 9. Bahn in der ersten Runde des Texas Valero Open mehrere Drives ordentlich verzogen. Erst sein dritter Abschlag landete in einer spielbaren Lage mitten im fiesen Gehölz. Dachte Na zumindest. Was folgte, war ein unglaubliches Gehacke inklusive Strafschlag, weil er sich den Ball gegen das eigene Bein spielte. Als Na endlich den finsteren Wald verlassen durfte, applaudierten tatsächlich ein paar Zuschauer – und der PGA-Profi war fassungslos.

Sprachlos standen derweil Adam Scott, Geoff Ogilvy und Angel Cabrera am Abschlag der 9. und wunderten sich, was der weißgekleidete Kerl solange in den Büschen trieb.

Wunderschön für die TV-Zuschauer war der Umstand, dass der Golfchannel den Tour-Pro mit einem Mikrofon verkabelt hatte und man Na nicht nur in Bild, sondern auch Ton beim Handicap-54-Gedächtnishacken beiwohnen durfte. Aus diesem Grund blieb auch dieser einmalige Videobeweis für immer der Nachwelt erhalten. Mein Lieblingsdialog mit dem Caddie fehlt allerdings. Der fand erst statt, nachdem Na den Wald des Schreckens verlassen hatte.

(aus dem Gedächtnis aufgezeichnet)
Na: “Steine. Überall waren Steine.”
Caddie: “Grmpfh.”
Na: “Ich hab noch nie so viele Steine gesehen. Hast du schon mal so viele Steine gesehen?”
Caddie: “Grmpfh. Nein.”
Na: “Meine Hand ist ganz taub. Ganz taub.”
Caddie: “Aha. Grmpfh.”

Der Linksgolfer hat netterweise in seinem Blog noch ein paar weitere Supermeltdowns der Golfhistorie gesammelt. Danke dafür!

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Tigers schlechtes TV-Benehmen

Waren es die schlechten Fragen und ein schlechter Verlierer? Fakt ist, dass das CBS-Interview direkt nach Tiger Woods Finalrunde beim Masters 2011 eher nicht so nett rüberkam. Brandel Chamblee vom Golfchannel nimmt seinen Journalistenkollegen in Schutz. Und Geoff Shackleford ist ebenfalls der Meinung, dass Tiger ein wenig zu angefressen war. Aber seien wir doch mal ehrlich … die Fragen von CBS-Reporter Bill Macatee gehören doch eher in die Kategorie “Nervig”. Insbesondere wenn man gerade mal wieder nicht das Masters gewonnen hat.

Hier der Stein des Anstosses.

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Guck mal, wer da spricht

David Feherty ist wahrscheinlich der beste Golfkommentator der Welt beziehungsweise des Universums. Zumindest ist der Nordire der witzigste seiner Zunft (auch wenn er sich beim Masters in einem Akt freiwilliger Selbstkontrolle ein wenig zurückhielt). Leider gibt es so einen nicht in Deutsch.

 Jahrelang litt Feherty unter starken Despressionen und Alkoholismus, inzwischen hat er sich gefangen. Unter anderem  macht das Lästermaul Werbung für Cobra Golf. In dieser Funktion hat er einige verdammt komische Spots produziert. Auch das jüngste Filmchen (siehe unten) mit Feherty ist durchaus sehenswert. Der 52-Jährige lauert armen Amateurgolfern am Abschlag auf und kommentiert deren Golfspiel. Keine neue Idee, aber immer wieder gut.

Anbei  noch ein herrliches Radiointerview mit Feherty zum Finaltag des Masters. Großartig!

Der neue Cobra-Spot mit Feherty:

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Als der Witz Wirklichkeit wurde

Charl Schwartzel (aka “the skinny guy” wie ihn einige US-Reporter gerne nennen) hat das US Masters 2011 gewonnen. Birdie, Birdie, Birdie, Birdie auf den letzten vier Löchern sicherten ihm den Sieg. Zuletzt gelang dieses Kunststück Jack Nicklaus (aka “the golden bear”). Herzlichen Glückwunsch!

Rory McIlroy (aka “der irische Pudelkopf” wie ich ihn gerne nenne), der vor dem Finale das Feld anführte, zeigte Nerven und machte sogar während der Runde auf der Suche nach seinem Ball spontane Hausbesuche.

Hier noch mal eine Menge Highlights der letzten Runde als Video.

Hier die traditionelle Green-Jacket-Zeremonie.

Und zum Schluss ein Interview mit dem frischgebackenen Masters-Sieger und die Erklärung für die Überschrift dieses Postings.

By the way, Rory … you are not alone. Ask Greg Norman (aka “the great white shark”).

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Neue Regel: Unwissenheit schützt vor Strafe

Ein aufmerksamer Fernsehzuschauer mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn sorgte im Januar dieses Jahres dafür, dass Padraig Harrington beim European-Tour-Event in Abu Dhabi disqualifiziert wurde. Der Ball des Iren hatte sich beim Makieren unmerklich bewegt. Dem Profigolfer fiel dieses nicht auf, dem TV-Zuschauer dank HD schon. Ein Anruf des Adlerauges später und Harrington durfte nicht mehr mitspielen. Dumm gelaufen. Die schöne 65 in der ersten Runde war wertlos.

Damit so etwas nicht noch einmal passiert, haben sich R&A und die USGA auf eine Regeländerung geeinigt, die mit sofortiger Wirkung zum Masters in Kraft tritt. Man kann jetzt nicht mehr für Dinge, die man unmöglich wissen kann, disqualifiziert werden. Eher gibt es Strafschläge. Hätte übrigens diese Petze von TV-Zuschauer auch verdient gehabt …

Hier noch einmal das Drama von Abu Dhabi als Youtube-Video:

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Sky has a Limit

An die von Carlo Knauss mit gedämpfter Stimme verbreitete Totengräberstimmung bei den Golfübertragungen des Pay-TV-Anbieters Sky hatte ich mich ja schon irgendwie gewöhnt. Auch an die erschreckend überflüssigen Interviews des Schürzenjägers Irek Myskow. Die beiden selbstgefälligen Golfpfauen haben nun mal den Unterhaltungswert einer Schweigeminute. Da kann man anscheinend nichts machen – außer vielleicht auf den Originalton zu wechseln. Nichtsdestotrotz hat es der Sender gestern doch tatsächlich geschafft, meinen Spaß an der TV-Übertragung des Masters noch weiter zu reduzieren.

Gefühlt alle fünf Minuten wurde bis zum Ende der Übertragung (1.30 Uhr) ein kleiner Hinweis im linken unteren Eck eingeblendet. “M. Kaymer +6, Leader -7″ stand da und führte einem das Disaster des ersten Turniertages regelmäßig vor Augen. Präsentiert wurde diese Information von Rolex. Letzteres und nicht der Nachrichtenwert war wohl auch der Hauptgrund, warum dieses Ergebnis immer und immer wieder auf dem Bildschirm auftauchte. Es handelte sich wohl um eine Sonderwerbeform, die entweder dem Turnierausrichter (Rolex ist nicht nur Kaymers Sponsor, sondern auch beim Masters aktiv) oder der Sky-Anzeigenabteilung geschuldet war.

Nachtrag: Nach dem zweiten Masters-Tag bin ich mir sicher, dass das ein Anzeigendeal von Sky ist.