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Rickie Fowler – Symbol des Widerstandes

Ok, das mit dem Symbol ist vielleicht ein wenig übertrieben. Allerdings hat der Justin Bieber der PGA Tour – wohl völlig unbeabsichtig in seinem jugendlichen Leichtsinn – eine Diskussion über die Kleidungsvorschriften in Golfclubs angestoßen. Zweimal wurde der 22-Jährige dabei erwischt, wie er sein Käppi verkehrt herum trug und beide Male gab es Mecker.

Während Fowlers Pressekonferenz beim Master machte in Augusta-National-Mitglied Ron Townsend auf den unglaublichen Stilbruch aufmerksam, in Quail Hollow erwischte ihn die Etikette-Polizei auf dem Parkplatz des Clubs. Fowler fügte sich, machte keine Szene und drehte seine Kopfbedeckung in die adequate Richtung.

In meinem Club hätte Rickie Fowler ebenfalls auf den Sack gekriegt. Dort darf man zusätzlich auch sein Hemd nicht aus der Hose hängen lassen, die Socken müssen eine gewisse Länge haben, Fußballtrikots sowie T-Shirts gehen gar nicht und auf das Tragen einer Jeans steht die Todesstrafe. Oder 50 Hiebe mit dem Eisen 7 höchstpersönlich von einem Mitglied des Vorstandes verpasst. So  schreibt es zumindest ein im Stile eines Cartoons gemaltes (und deshalb natürlich auch total lustiges) Schildchen am schwarzen Brett meines Golfclubs vor. (Ich gebe zu, dass mit der Todesstrafe steht da nicht, ist aber im Subtext durchaus erkennbar.)

Ich wünschte auf diesem Schild wären auch mal die ganzen Modesünden aufgelistet, mit denen die Golfbekleidungsindustrie jedes Jahr meine geschätzten Mitgolfer in Zirkusclowns, pinke Pudel und Presswürste in Hochwasserhosen verwandelt. Wenn ich am Wochenende einen Ausflug auf den Platz wage, dann bluten mir angesichts dieser wirren Geschmacksverfehlungen regelmäßig die Augen. 

Es ist mir ein Rätsel, warum diese engstirnigen, unpraktischen und inzwischen auch völlig unzeitgemäßen Regeln immer mit dem Hinweis auf die ehrwürdige Tradition des Golfsports verteidigt werden. Was haben David-Leadbetter-Gedächtnis-Cowboyhüte, mit Werbung vollgepflasterte Baseballmützen, absonderliche Gürtelschnallen und allerhand Hosen in kreischenden Farben mit den golfenden Vorfahren in St. Andrews zu tun? Die Antwort: Nichts.

Tatsächlich trage auch ich manchmal mein Käppi “verkehrt herum”. Einfach weil mir vielleicht die Sonne gerade in den Nacken knallt oder ich so besser auf das Fairway blicken kann. Manchmal auch nur, weil mir gerade danach ist. Und das sollte mein gutes Recht sein.

Damit man mich hier nicht falsch versteht: Ich plädiere nicht dafür, dass plötzlich alle anfangen wie John Daly barfuß und mit nacktem Oberkörper zu spielen. Oder im Feinripp aufzulaufen. Nein, das gehört für mich in Sachen Augenschmerz und guter Geschmack in die gleiche Schublade wie die hässlichen Golfklamotten von Puma, Alberto & Konsorten.

Es geht mir darum, dass so mancher Clubgolfer endlich sein elitäres Gehabe ablegt (und vielleicht auch seine miesen Hosen?) sowie Golf als Sport und nicht als soziales Event begreift. Ich möchte mich nicht verkleiden müssen, um 18 Löcher spielen zu dürfen. Und wenn jemand meint, dass man in einer Jeans gut spielen kann … dann muss ihm das erlaubt sein, diese Erfahrung halt zu machen. Irgendwann wird auch der auf eine funktionellere Hose umschwenken.

Ich hätte übrigens Rickie Fowler auf dem Parkplatz auch angeschrien. Nicht wegen seinem Käppi, sondern wegen seiner fürchterlichen Farbenblindheit, die er ständig bei der Auswahl von Hemd und Hose an den Tag legt.  Aber das nur nebenbei.

bing

Top Five: Shots of the week

Die Überschrift sagt ja eigentlich schon alles … Nichtsdestotrotz sollte man hier definitiv mal reinschauen. Insbesondere wenn man ein paar anständige Putts sehen oder Nick Faldo “Bing!” sagen hören möchte. PS: Lucas Glover ist mit seinem Monsterputt übrigens nicht auf Platz Nummer 1.

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Wells Fargo Championship: Grizzly Adams gewinnt

Von einem Vollbartträger zum anderen: Herzlichen Glückwunsch an Lucas Glover! In einer abwechslungsreichen und verdammt spannenden Finalrunde mit anschließendem Playoff konnte sich der höchst unrasierte US-Amerikaner als Sieger gegen seine alte Nemesis aus Junior-Golf-Zeiten, Jonathan Byrd, durchsetzen.

Padraig Harrington entging nur knapp seiner zweite Disqualifikation in diesem Jahr, nachdem irgendeine Nase meinte, der Ire hätte am 13. Abschlag nicht ordnungsgemäß aufgeteet. Nachdem man sich jedoch zur Bahn zurückgekehrt war, sich dort ein langes Powwow leistete und die Fernsehbilder studierte … war man auch nicht schlauer.  Paddie durfte weitermachen.

Nicht zu vergessen: Martin Kaymer enttäuschte mit einer 74 am letzten Turniertag und landete Even Par auf dem geteilten 62. Platz, Alex Cejka sicherte sich mit einem Gesamtscore von -3 den geteilten 48. Rang.

Die Highlights der Wells Fargo Championship.

Round 4 Recap: 2011 Wells Fargo Championship

Paddie unter Anklage.

 

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Wells Fargo: Der längste Putt, äh, Bart des Jahres

Wie viele schlechte Witze kann man über einen Vollbart machen? Keine Ahnung, aber am Ende des Wochenendes werden wir es wissen, denn die US-TV-Kommentatoren bei der Wells Fargo Championship nehmen jede Gelegenheit wahr, einen dummen Spruch über Lucas Glovers Gesichtsbehaarung zu machen.

Glover lag in der der zweiten Runde in Quail Hollow zeitweise in Führung. Unter anderem dank eines 63 Fuß 6 Inches langen Putts, der einfach mal so ins Loch ging und die Fernsehleute kurzeitig über etwas anderes reden ließ. Am Ende hatte jedoch Glovers Flightpartner Pat Perez die Nase vorn. Der US-Amerikaner führt das Feld mit 12 unter Par an. Martin Kaymer spielte eine 71er Runde und liegt mit -1 auf dem geteilten 33. Rang.

Zu seinem Bart sagt Glover übrigens, dass der erst abkommt, wenn es entweder zu heiß wird oder das Teil zu derbe juckt. Ob er sich rasiert, wenn die Witze noch schlechter werden, hat er leider nicht gesagt.

Hier der Monsterputt.

Shot of the Day: May 6, 2011 from Quail Hollow

Und natürlich die weiteren Highlights des Tages.

Round 2 Recap: 2011 Wells Fargo Championship

Buick Invitational - Round One

Wells Fargo: I know it’s ugly!

Und wieder steht der Donnerstag vor der Tür und damit ein schönes Turnierwochenende. Bei der Wells Fargo Championship tritt endlich Martin Kaymer wieder an. Aber auch Bubba Watson, Phil Mickelson, Rory McIlroy und Tommy Gainey sind mit am Start. Letzterer überzeugte in der Pressekonferenz nicht als Intelligenzbestie, dafür aber mit seiner ehrlichen Art. “Ich weiß, dass mein Schwung hässlich ist”, gab Two-Gloves zu und keiner widersprach.

Uns Kaymer musste auch ans Mikro und philosophierte über große Enttäuschungen in seiner Karriere. Das Masters kam dabei merkwürdigerweise nicht vor. Enttäuschend finde ich, dass der ehemalige Fußballgott nicht beim Caddie-Soccer-Team der PGA Tour mitspielt.  (Nehme alles zurück … der Kaymer war dabei. Siehe Kommentar.) Sergio Garcias Manager und Rory McIlroy machen da doch auch mit.

Zur Einstimmung noch ein kleines Filmchen zum Thema Wells Fargo Championship.

Zur optimalen Vorbereitung (auch auf die European Tour) empfehle ich mal wieder das aktuelle Posting des Linksgolfers.

tigeraua

Tiger Woods mal wieder am Ende

Das Knie, es ist das Knie. Schon wieder. Tiger Woods kann aufgrund einer Verletzung des Gelenks nicht an der Wells Fargo Championship in Charlotte teilnehmen. Schuld an dem ganzen ist laut Woods offzieller Webseite der wilde Schwung aus dem Pinienmulch an der 17. in Augusta. Einer seiner Sprecher erklärte der Nachrichtenagentur AP, Tiger hätte seit dem Masters keinen Schlag mehr gemacht. Merkwürdigerweise knüppelte der aber munter eine Woche später bei einer Nike-Promotion in China die Bälle (siehe unten). Hmmmm.

Eine Operation ist wohl nicht nötig. Tiger soll in ein paar Wochen wieder spielen können. Kein Grund für Cameron Morfit vom US-amerikanischen Golf Magazin nicht auf die ehemalige Nummer 1 einzudreschen und das Ende vom Comeback vorherzusagen.

Tiger ohne Kniebeschwerden in China?

NIKE GOLF & TIGER WOODS MAKE IT MATTER TOUR: 5000 FANS ON THE LINKS WITH GOLF ICON!