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ABER JETZT holen wir den Ryder Cup wirklich nach Deutschland ODER Errors made in Germany

„Deutschland prüft erneute Ryder-Cup-Bewerbung“ durfte ich vorgestern auf welt.de lesen. Schön, dachte ich. 2022 habe ich noch nix vor, da gehe ich gerne zum Kontinentalvergleich. Vielleicht hat man ja tatsächlich aus den Fehlern, der so grandios in den Sandbunker gesetzten Bewerbung für 2018, gelernt. Hat man aber nur bedingt, wie ich dann aus einem anderen Welt-Artikel erfahren durfte.

Dort kommt nämlich Norbert Löhlein, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender der Ryder Cup Deutschland GmbH, zu Wort. Für ihn sind für das Scheitern der Bewerbung 2018 vor allem die Anderen verantwortlich.

Die Politik hat kein Geld gegeben und auch die deutschen Spitzengolfer (er meint wohl eigentlich Kaymer) haben nicht genug Welle gemacht. Und natürlich braucht es finanzkräftige Sponsoren. Plötzlich ist da wohl auch BMW wieder im Geschäft. Oder eine der europäischen arabischen Airlines mit der großen Brieftasche.

Einzige Selbstkritik: Man hat einfach zu wenig Lobbyarbeit gemacht.

So. So.

Ich möchte nur ungern die Aufbruchsstimmung versauen, aber es gab durchaus noch andere Defizite: Die gesamte Bewerbung wirkte höchst unprofessionell und stellenweise sogar extrem lächerlich.

Kleines Beispiel gefällig? Einfach mal rund sechs Minuten Fremdschämen.

 

Dazu kam noch die in meinen Augen mehr als nur fragwürdige Platzwahl, in der der nicht existierende Audi Course in Rohrenfeld (entworfen von Architekt Thomas Himmel) den Zuschlag bekam – und in der Fachpresse schon im Vorfeld unendlich abgefeiert wurde.

Amateurhaft: In Sachen Social Media hatten die Verantwortlichen keinen Plan (293 Facebook-Likes, 18 Twitter-Follower) und die Webseite der Bewerbung sah aus wie von Tante Gertrud mit dem Netscape Composer gebastelt. Offiziell ist sie abgeschaltet, aber das Netz vergisst ja bekanntlich nie (Danke web.archive.org!) Dass der Claim “Emotions made in Germany” dann auch eher nach dem Sat1-Film-Film klang … Schwamm drüber.

Sprich: Bevor man jetzt schon wieder anfängt, die ganz großen Sprüche zu klopfen, sollte man vielleicht noch einmal genau auf die Bewerbung 2018 schauen – und wirklich aus den eigenen Fehlern lernen.

PS: Ich empfehle auch noch einmal die Lektüre des Linksgolfer-Textes zur versemmelten RC-Bewerbung

5 thoughts on “ABER JETZT holen wir den Ryder Cup wirklich nach Deutschland ODER Errors made in Germany”

  1. Die Bedenkenträger sind nicht das Problem. Es geht nur um Kohle. Die European Tour verkauft den Ryder Cup weil es die einzige Einnahmequelle ist. Wer zahlt, bekommt. Aus die Laube! Das deutsche Problem:
    Audi = Sponsor des DGV
    Mercedes = Sponsor von Kaymer und Langer
    BMW = Sponsor des European Tour und des Ryder Cups

  2. Danke für den Bericht. Ich habe immer wieder von der misslungenen RC-Bewerbung gelesen, aber jetzt wo ich mir die Seite und das Video angeguckt habe, bin ich wirklich…verblüfft? Peinlich berührt? Schockiert? Irgendwas dazwischen. ;)

    Das geht wirklich besser. Und zum Thema Social Media: Da hat ja anscheinend jeder “Golfblogger” mehr Follower als die RC-Initiative. ;)

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