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Media Vice

20130627-190109.jpgMan bekommt als Golfblogger ja immer so seltsame Angebote. Zum Beispiel: “Wollen Sie nicht über unser schickes Golfresort berichten? Den Text haben wir mitgeschickt.” Oder auch: “Lassen Sie uns Links tauschen!!! Wir betreiben eine Fake-Streaming-Seite.” Bei beidem sage ich doch gerne dankend nein. Immer und immer wieder übrigens.

Jetzt habe ich aber tatsächlich auch mal “Ja” gesagt. Weiterlesen

prazza

Nur noch fünf Minuten Mutti

Neulich noch Zukunftsmusik aus dem Techniversum des Raumschiffs Enterprise, jetzt Realität. Der niederländische Hersteller Prazza hat einen Ball auf dem Markt geworfen, der dank eines implantierten Microchips und eines Suchgerätes einfach nicht mehr verloren geht. Es sei denn man haut die Pille ins abgezäunte Aus, in Schluchten, tiefe Gräben, ins Wasser oder in den unbegehbaren Wald beziehungsweise in eine mit Klapperschlangen verseuchte Wüste.  Dementsprechend viel halte ich von dem Gadget.

255 Euro soll der Scanner (der lustigerweise wie ein zu dickes iPhone aussieht) inklusive dreier Bälle kosten. Die 3er-Box zum Nachladen kostet weitere 29 Euro. Die Dinger sind angeblich superspitzenklasse und wurden schon von der USGA für legal erklärt. 

In meinen Augen ist das Spielgerät ein teurer Spaß, der noch einige Fragen offen lässt. Zum Beispiel, was passiert, wenn mehrere Leute in einem Flight mit den Prazzas spielen und die Suchnadel durchdreht? Oder wie lange die Chips in den Bällen halten? Und ob das Teil wirklich zu einer Zeitersparnis führt, wenn plötzlich alle wie bescheuert durch die Büsche kriechen, um ihren schweineteuren Prazza zu finden? Und ist auch der Scanner von der USGA für legal erklärt worden oder ist das teure Teil nur für die Privatrunde geeignet?

Wenn man mich fragt: der große Mumpitz.

 

ballshit

Nike 20XI: Ballshit oder kein Ballshit?

Nike hat das Rad neu erfunden. Und ein Mittel gegen Krebs. Könnte man zumindest annehmen, wenn man sich das Feuerwerk an bedeutungschwangerer Werbung ansieht, dass die Produkteinführung (29. April) des neuen Balles “20XI” begleitet.

Tiger Woods und die anderen Vertragsspieler tragen ja schon seit geraumer Zeit den Namen der neuen Kugel auf ihren Kappen.  Auf der Homepage von Nike Golf wird natürlich noch einiges mehr aufgefahren. Dort läuft im Werbespot ein schwarzer Hengst (oder Stute, keine Ahnung) über den dunklen Golfplatz, macht die Fairways kaputt und sorgt für Überstunden des Greenkeepers. Außerdem erklären einem per Video die Nike-Golfstars, warum die Kugel von Rock Ishii (Nikes Balldesignguru) so unglaublich fantastisch ist.

Das Ei fliegt nämlich tierisch weit vom Abschlag und ums Grün herum lässt sich das Spielgerät ganz toll kontrollieren. Eindeutig Eigenschaften, von denen ich bislang noch nie auf einer Golfballpackung gelesen habe. Der neue Ball freut unter anderen ganz doll Michelle Wie, die sich so etwas doch glatt von Ishii San gewünscht hat. Tiger übrigens auch.

Wissenschaftlich lässt sich dieses Wunder der Technik natürlich auch erklären. Mit tollen Grafiken, technischen Zeichnungen und einem Gummikern, der nicht aus Gummi ist. Oder so. Eine Teflonpfanne ist auf jeden Fall ein Scheißdreck dagegen. Der Nobelpreis ist den Entwicklern sicher.

Was ich mich allerdings die ganze Zeit bei der gesamten Revolution des Golfsports frage ist, mit welcher Innovation uns Nike in 20XII beehrt?

Mein Highlight in diesem Nike-Spot ist übrigens Michelle Wies Wunschkonzert (ab 0:22 Min.) und Stewart Cinks Gesichtsausdruck während der Golfgeek ihm etwas vom Pferd, äh, Ball erzählt.