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Loch 10: Schwieriges Par-5 mit wenig Platz für den Drive.

Real McCoy: Trump International Scotland

Loch 10: Schwieriges Par-5 mit wenig Platz für den Drive.

Vergangene Woche habe ich ja bereits auf Spiegel Online versucht, ein etwas “größeres Bild” des Trump International Scotland zu zeichnen - eines, das auch Nicht-Golfer verstehen. Jetzt ist es mal an der Zeit, ein wenig ins Detail zu gehen.

Fangen wir mit dem Negativen (abseits des furchtbaren Besitzers) an: Die Driving Range ist keine Schönheit, der Golfpark Weidenhof in Pinneberg hat einen schickeren Trainingsacker. Natürlich gibt es Freibälle zum Wegknüppeln, doch statt einer feudalen Titlist-Pyramide findet sich hier lediglich eine Schicht Taylormade. Da hatte ich eindeutig mehr erwartet – insbesondere wenn man  normalerweise vorher 150 britische Pfund (Wochenende: 200 Pfund) für 18 Loch bezahlen muss.

Wichtiger als das standesgemäße Einspielen ist auf dem Platz – und der ist brandneu. Das bringt natürlich auch ein paar Nachteile mit sich. So werden derzeit die Fairways noch regelmäßig heftig gesandet (um das Gras zum Wachsen zu motivieren), punktuell mit schaumigen Dünger bearbeitet (was aus der Entfernung betrachtet aussieht,  als würden dort 200 Bälle verteilt liegen) und die Grüns sind noch nicht annähernd so schnell wie sie wohl mal sein sollen. Sie sind grottenlangsam.

Das Personal war durchgängig freundlich und hilfsbereit. Allerdings war es auch ziemlich jung – was manchmal mit einer gewissen Naivität einherging und aus meiner Erfahrung nicht immer hilfreich im ruhigen Umgang mit verwöhnten Gästen ist. Aber wahrscheinlich ist die Aberdeener Jugend günstig zu haben – und man könnte Trump (aka “The Donald” wie ihn mein Taxifahrer immer nannte) für diese Jobinitiative auch loben.

Einen Caddie habe ich mir nicht gegönnt. Die stressen mich eigentlich immer mehr als das sie mir helfen. Nichtsdestotrotz gibt es sie: Sie kosten 45 Pfund plus Trinkgeld und machen in ihren schicken Leibchen eine ganz gute Figur. Private Trolleys sind nicht erlaubt – für 10 Pfund gibt es Leihgeräte mit Elektromotor.

Das Clubhaus ist ein provisorisches Clubhaus. Auch hier hält sich das Feudale ein wenig in Grenzen und findet sich hauptsächlich in den Preisen des Pro-Shops (zwei Pfund für eine Handvoll Tees) und des Mini-Restaurants wieder. Wer übrigens vorhat, bei seinem Besuch in letzterem zu speisen, der sollte möglichst rechtzeitig reservieren. Der Platz ist hier doch arg überschaubar.

Die Umkleiden sind ebenfalls winzig. Schränkchen, Pinkelbecken und Latrinen sind in einem Raum untergebracht. Wenn sich mehr als drei Leute gleichzeitig in die Klamotten schmeißen wollen, wird es schon schwierig. Duschen habe ich übrigens nicht gesehen.

Irgendwann soll es ein neues Clubhaus geben – wann das kommt, weiß jedoch nur Trump persönlich.

So, nun aber zum Platz. Der ist großartig. Und zwar nicht nur von der Optik, sondern auch vom Spielspaß. Jedes Loch hat fünf verschiedene Abschläge (gelb, blau, weiß, grün und rot – für Profis wird dann schwarz aufgemacht) und der Starter macht “einen Vorschlag”, von welchem man den Kurs in Angriff nehmen sollte. Wir durften von den blauen Tees (73.8/140)  ran, und das war eine gute Empfehlung.

Insgesamt fand ich das Layout (Architekt: Dr. Martin Hawtree) fair, aber anspruchsvoll. Die designierten Drive-Landezonen waren bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Loch 10) sehr geräumig gestaltet. Da die Fairways nicht allzu wellig sind, hält sich das Perfekter-Abschlag-und-trotzdem-ins-Rough-gesprungen-Syndrom angenehm zurück. Wer allerdings tatsächlich mal extrem nach links oder rechts verzieht, der hat ein großes Problem: das hohe Gras in den Dünen ist die Hölle. Rettung gibt es meist keine. Deshalb mein Ratschlag (und der, der Caddies): Provisorischen Ball spielen und sich das Suchen schenken.

Der zweite Schlag erforderte immer ein ordentliches Maß an Längenkontrolle, da hier häufig die Topfbunker ins Spiel kommen. Beim Angriff auf das Grün gilt, dass man lieber zu kurz als zu lang ist, denn auch hier lauert das Rough direkt dahinter.

Natürlich spielt auch das schottische Wetter eine nicht unerhebliche Rolle. Während meines Golfausflugs pustete der Wind jedoch nicht aus allen Rohren und es regnete nur für zwei Löcher. Da ging es eigentlich ganz gut voran. Bei Sturm würde ich allerdings keine Runde auf dem Trump International Scotland empfehlen – würde ich aber auch nicht für andere Linkskurse.

Zum Schluss noch mal kurz meine Lieblingslöcher:

Loch 3: Malerisches Par-3 mit direktem Strandzugang. Unglaublich schön, unglaublich schottisch. Ein ordentlicher Hook und man kann die Badehose einpacken.

Loch 4: Das schwierigste Loch des Kurses: ein schickes Par-5 mit vielen Topfbunkern auf dem Weg zum Grün und einem kleinen Bach auf der rechten Seite.

Loch 6: Birdie. ‘Nuff said.

Loch 7: Risk and Reward – ein Par-4 zum Angreifen. Herrlich.

Loch 10: Ein Par-5 mit Meerblick: Extrem schmales Fairway, traumhafte Aussicht auf die Nordsee, harter zweiter Schlag. Genial.

Loch 12: Längenkontrolle, Längenkontrolle, Längenkontrolle. Das Par-4 ist pure Strategie. Macht Spaß. 

Loch 13: Mal wieder ein extrem hübsches Par-3.

Trostloses Einspielen.

Mehr Bilder gibt es unter My private Golfporn und auf Spiegel Online.

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Die unglaubliche Story des Mike Reeder

Mike Reeder verlor beide Beine im Vietnam-Krieg und sitzt seitdem im Rollstuhl. 1988 fing er mit dem Golfen an. Jetzt spielte er St. Andrews und kegelte eine lockere 79 auf dem Old Course. ESPN E:60 begleitete den Mann bei seiner Mission. Natürlich wird dabei dick aufgetragen, aber das ist in diesem Fall voll in Ordnung. Denn die eigentliche Geschichte ist nicht die 79 (ich kenne einige Behinderte, die geniales Golf spielen), sondern wie Reeder den letzten Wunsch seines besten Freundes erfüllte. Ein wirklich großartiger Moment.

Ich hatte Pipi in den Augen.

 

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Golfer vor Gericht: Mann schlägt Fuchs

In Schottland steht ein Kerl vor Gericht, der einen Fuchs mit seinem Driver totgeprügelt hat. Als wäre das nicht schon schlimm genug, behauptete die fiese Möpp nach der Tat, jemand anderes hätte dem Tier mit einem Stuhl (Wo auf dem Golfplatz steht ein Stuhl?) einen übergebraten. Der Flightpartner des Angeklagten wusste aber vor Gericht etwas anderes zu berichten. Anscheinend hatte der Fuchs es gewagt, das Golfbag des Totdrivers zu beißen.

Staatsanwalt: Wie hart würden Sie den Schlag beschrieben?

Zeuge: Nicht besonders hart. … Das war alles andere als ein ordentlicher Golfschwung.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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Matchplay: Donald Trump vs. Drogendealer

US-Tycoon Donald Trump hatte bislang schon genug Ärger beim Bau seines 750-Millionen-US-Dollar-Golfresorts nahe Aberdeen in Schottland. Jetzt scheint es auch noch mit der Nachbarschaft des Trump International Golf Links rapide bergab zu gehen. Ein Mann namens Jason McAllister möchte direkt nebenan eine große Hundezucht aufziehen. Trump hat natürlich schnell geklagt, schließlich soll das ständige Gejaule und Gekläffe nicht seinen Resortgästen auf den Zeiger gehen. Was Trump jedoch nicht wusste, als er seine Anwälte aufhetzte: McAllister ist eine lokale Unterweltgröße.

Der Hundefreund ist als berüchtigter Heroindealer bekannt und wurde deshalb auch 2003 zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Sein älterer Bruder Derek verschwand aus dem gleichen Grund für zwölf Jahre im Knast. Weiterhin galt Jason McAllister lange Zeit als Großbritanniens schnellster Temposünder nachdem er mit knapp 250 Stundenkilometer geblitzt wurde.

Das kriminelle Bruderpaar bezeichnete sich lange Zeit als vom Gesetz “unantastbar.” Für den Rest des Clans scheint dieses Attribut noch zu gelten: Vier McAllisters (darunter Jasons Vater) wurden damals ebenfalls wegen des Heroindeals angeklagt – und freigesprochen.

Das Architekturbüro, dass für den Bau der Hundezucht verantwortlich zeichnet, bestätigte, dass es sich um ein Projekt des verurteilten Schwerverbrechers handelt. “It’s definitely the same guy. I don’t think Mr Trump knows who Jason is”, lautete das Statement eines Sprechers der Firma.

Via Daily Record.