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Der Doktor und der liebe Schwung

Den Drive pullte ich. Aber das Eisen-8 danach fühlte sich gut an. Leider stimmte die Ausrichtung nicht. Mein Ball traf den riesigen Baum, der mittig auf dem Fairway unserer 17. Bahn im Weg steht. Die Kugel plumpste auf den Boden und mir blieben noch 150 Meter bis zum Grün. Ich seufzte laut.

„Aber der Schwung sah geil aus“, sagte mein Mitspieler, mit dem kurz vor Ende der Runde noch einen gemeinsamen Flight aufgemacht hatte. Kurz darauf hämmerte ich den Ball mit dem Eisen-6 hoch in die Luft, über den Frontbunker und drei Meter neben die Fahne.

Ich dankte im Gedanken Ben Hogan. Weiterlesen

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Die linke und die rechte Hand des Teufels

20140801-125152-46312598.jpgDas Experiment nimmt langsam Fahrt auf. Zur Erinnerung: Nach der Lektüre des  Buchs „Five Lessons: The Modern Fundamentals of Golf“ hatte ich beschlossen, meinen Schwung fundamental umzustellen – und damit meinen Ball wieder auf die richtige Flugbahn zu bringen.

Hier nun der erste Zwischenstand.

Als erste Umstellung war natürlich der Griff dran. Jeder Golfer weiß, wie scheiße sich das anfühlt. Nach ein paar Stunden an mehreren Tagen mit meinen bunten Übungsbällen im Garten ging es aber eigentlich ganz gut. Meine Schläger fühlten sich nach kurzer Zeit nicht mehr an wie düsenbetriebene Hexenbesen, sondern wie brave Eisen.

Ich fühlte mich wohl.

Danach kam der neue Stand.

Auch hier herrschte zunächst Unbehagen, aber dies ging ebenfalls schnell vorbei.

Es folgten Rück- und Durchschwung im Stile von Ben Hogan. Beziehungsweise eine ungelenke Karikatur des großen Golfmeisters. Irgendetwas ging da nicht bei mir zusammen.

Einer ersten Feuerprobe unterzog ich meinen neuen Bewegungsablauf auf der Driving Range meines Heimatclubs. Die Ergebnisse waren trotz großer Skepsis ordentlich, aber nicht überragend. Die Drives waren dabei noch das Beste.

Direkt im Anschluss spielte ich unser After-Work-Golfturnier über neun Loch.

Am ersten Abschlag (Nummer 10, kurzes Par-3) versuchte ich mich an meinem Eisen-8 mit dem neuen Schwung – und scheiterte kläglich. Der Ball hookte hart in den kleinen Teich vorm Grün. Mit Mühe und Not retttete ich das Bogey.

Im Anschluss ging überhaupt nix mehr. Ich hatte völlig das Vertrauen in Ben Hogan verloren. Zwar benutzte ich noch den Griff, aber der Stand war wieder der alte. Die Abschläge waren furchtbar, die Eisen eine Katastrophe und gegen Ende fabrizierte ich immer mehr Dreiputts.

Hier meine unheilige Scorecard zur Abschreckung.

Kein schöner Abend. Lediglich die Mitspieler waren sehr angenehm.

Also ging es wieder zurück in den heimischen Garten zur Fehleranalyse. Und tatsächlich: Ich kam dem Problem ein wenig näher.

  1. Mein Griff war nicht ganz korrekt. Meine rechte Hand wanderte ein wenig mehr auf die rechte Seite.
  2. Ich völlig aus dem Rythmus. Rück- und Durchschwung waren viel zu schnell. Deshalb brachte ich ein wenig mehr Ruhe rein.

Und wieder wühlte ich den Rasen vor unserem Haus auf. Meine Frau war begeistert.

Eine Runde auf dem Winston Open war meine nächste Bewährungsprobe und siehe da – die Bälle flogen grandios gerade und weit. Der Schwung machte Sinn, ich ging mit dem Körper durch die weiße Murmel. Das Ergebnis waren sehr viele getroffene Grüns. Dabei war es völlig egal, ob diese 175, 120 oder 80 Meter entfernt waren. Herrlich.

Nicht so herrlich: meine Drives waren ein Glücksspiel. Mehrfach fabrizierte ich einen Pull, der dann auch direkt in die Wicken ging. Das versaute mir natürlich den Score. In den wenigen Fällen, in denen  mein Driver funktionierte, spielte ich Bogey (meist Dreiputt), Par und sogar ein Birdie (16. Bahn). Irgendwie konnte ich da noch kein richtiges Schwunggefühl aufbauen.

An Letzterem gilt es nun zu arbeiten. Ich halte euch auf dem Laufenden.

 

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Wie man den perfekten Golfschwung theoretisch ohne Pro lernt

Es ist ein kleines Experiment. Eigentlich ist es sogar ein großes Experiment: Ich will so schwingen wie Ben Hogan. Der 9-fache Major-Champion hat 1957 ein schickes Buch namens „Five Lessons: The Modern Fundamentals of Golf“ veröffentlicht. Hogan beschreibt dort anschaulich, wie jeder Golfer es schaffen kann, einen wiederholbaren 1-A-Schwung zu erlernen. Die Lektüre ist die Mutter aller Instruction-Artikel der heutigen Golfmagazine.

Ich habe mir dieses Buch gekauft . Zum einen, weil ich mit meinem Schwung unzufrieden bin (siehe Grafik “Flugkurven im Wandel der Zeit”) und zurück zu den Basics möchte. Zum anderen, weil ich probieren möchte, wie viel Golfschwung man sich selbst ohne Hilfe eines Teaching-Pros beibringen kann.

Die neue Bettlektüre ist schon durchgekaut. Jetzt geht es ans Eingemachte.

Hogan teilt den Schwung in vier Grundbestandteile auf:

  1. den Griff
  2. den Stand
  3. den Rückschwung
  4. den Durchschwung

Alle Komponenten bauen aufeinander auf und ergeben am Ende – so die Theorie – den perfekten Schwung. Dementsprechend muss ich mit einer Griffumstellung anfangen. Eigentlich immer das absolute Grauen für mich. Nichtsdestotrotz werde ich es machen – und euch ab jetzt über den Fortlauf des Experiments auf dem Laufenden halten.

Die ersten Versuche im heimischen Garten mit der neuen Kralle waren schon recht vielversprechend. Jetzt bin ich auf die Driving Range gespannt.

Now watch his Swing!

 

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Colonial: Männer ohne Nerven und Hosen

Donnerstag, endlich wieder Donnerstag! Diese Woche geht es nach Fort Worth, Texas. Hogan’s Alley, das “horrible Horseshoe” und erneut ein hässliches Jacket mit furchtbaren Karos – das Crowne Plaza Invitational im Colonial Country Club hat einiges zu bieten. Unter anderem ein bewegte Geschichte: Tom Watson gewann auf seine alten Tage, Ian Baker Finch spielte unten ohne und vergangenes Jahr gewann Zach Johnson nicht nur, sondern stellte mit 259 Schlägen in vier Runden auch noch gleich einen neuen Turnierrekord auf.  Und überall lauert der Geist von “his Swingness” Ben Hogan.

Anbei die Classic Moments des Turniers inklusive Ohne Hose Baker Finch.

Und die PGA-Preview (sowie der Beweis, warum manche Leute fürs Radio arbeiten … und dort bleiben sollten).

Wie immer empfehle ich einen Sprung zur Preview des Linksgolfers!

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Einfach mal die Fresse halten

Profisportler sind nicht immer die besten Interviewpartner. Golfer schon gar nicht. Tiger Woods musste neulich viel Prügel für ein eher uncharmantes Gespräch mit den US-Fernsehen einstecken. Es ist nicht das erste Mal. Und auch seine Kollegen haben sich schon mit ihren öffentlichen Aussagen in die Nesseln gesetzt. Die besten “Um Kopf und Kragen”-Reden hat GolfDigest ausgegraben.

Hier geht es zur lehrreichen “Klappe jetzt”-Bildergalerie.