Schlagwort-Archive: PGA Tour

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Jubeln für den Underdog ODER 4 Days in April: The Mike Weir Story

Mike Weir kämpft gerade bei der Wyndham Championship in North Carolina um wichtige FedEx-Punkte. Mit einer guten Position kann der ehemalige Masters-Sieger es noch unter die besten 125 schaffen – und damit Teil der PGA Playoffs werden.

Ich liebe den kleinen Kanadier. Wer diese Zuneigung verstehen möchte, der sollte sich diese wunderbare Doku über Mike Weir ansehen. Emotional aufgeladen, toll gefilmt und mit super Quotes von extrem bekannten und völlig unbekannten Menschen. Weiterlesen

Team Golfnerd: James Hahn

Ich lehne mich mal aus dem Fenster: James Hahn ist derzeit die  coolste Sau auf der PGA Tour. Der Sohn eines Driving-Range-Besitzers spielt mit 31 Jahren eine verdammt gute Rookie-Saison (knapp 750.000 Dollar Preisgeld in 2013), schaut sich angeblich noch immer Schwungtipps auf YouTube an und ist ein pfiffiges Kerlchen.

Bekannt wurde der Mann Anfang des Jahres dank seiner Feierlichkeiten am legendären 16. Grün des TPC Scottsdale bei den Waste Management Open. Hahn spielte Birdie und ging dann ab wie Schmidts Katze Gangnam Style (man beachten die leicht verstörten Kommentatoren). Dem traditionell betrunkenem Publikum gefiel es, mir auch.

So richtig lieb habe ich den Kerl allerdings seit einem Interview mit dem Golfchannel (das leider nicht mehr online ist). Dort erzählt er unter anderem von seinem Rauschmiss aus dem College-Team. Bei den Cal Golden Bears fiel er in Ungnade, weil er anscheinend ein überhebliches Arschloch mit Hang zu ausgelassenen Feten war. Der Coach zitierte ihn im vierten Jahr in sein Büro und dort wurde Hahn vor versammelter Mannschaft gefeuert.

Nach der Uni versuchte er sich 2003 kurz als Profi – und war nach drei Monaten Pleite. Irgendwie hielt Hahn die Saison noch durch. Am Ende gab er das Golf spielen auf und sattelte um. Er versuchte sich als Werber, Börsenzocker und Damenschuhverkäufer. Richtig erfolgreich war er nach eigenem Bekunden nur in letzterem Job. Ein Jahr lang fasste der Mann keinen Schläger an – ehe der Ergeiz ihn wieder packte.

Hahn spielte in den kommenden Jahren mit mäßigem Erfolg auf der US Pro Golf Tour, der Gateway Tour und der koreanischen Tour ehe er auf der Canadian Tour sein Glück versuchte und dort 2009 sogar zwei Turniere gewann. Danach ging es auf die Nationwide bzw. web.com-Tour. 2012 erspielte er sich die PGA-Tour-Karte. Eine absolut geile Grinder-Karriere, die allen Spätstartern Hoffnung macht.

Es gibt aber noch einen Grund, warum ich Hahn so mag: Der Golfchannel-Strahlemann kam beim Interview nämlich nicht ganz so gut weg.

GC-Pfeife: “Ihr Spitznahme auf der PGA-Tour und auch auf der web.com-Tour ist der “asiatische Brad Pitt”…

Hahn: “Und ich habe gehört, man bezeichnet Brad Pitt als weißen James Hahn !?”

Wer die Dummheit eines Reporters so charmant bloßstellen kann, der verdient einen Platz im Team Golfnerd.

James Hahn auf Twitter folgen.

Das klassische In-The-Bag… aber zur Abwechslung unterhaltsam.

Nettes und witziges google-Hangout mit Hahn.

Cooler typ, cooler Sponsor.

 

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Kaymer geht auf die PGA Tour – eine Mettmännchenrechnung

Martin Kaymer hat sich entschieden: 2013 möchte der Mettmanner Mitglied der US-amerikanischen PGA Tour sein.  Dieses sei „eine große Herausforderung und der nächste logische Schritt in meiner Karriereplanung, auf den ich mich nun sehr freue und auch bereit fühle. Ich spiele sehr gerne auf der European Tour und bin froh, dass der Turnierkalender mir diese Möglichkeit in der kommenden Saison eröffnet“, lässt Kaymer auf seiner offiziellen Homepage schreiben.

Petra Himmel hat auf golf.de dann auch schon mal gleich orakelt, welche Turniere unser Martin spielen wird:  „Nachdem die World Golf Championships und alle vier Majors ohnehin für beide Touren zählen, die European Tour aber über eine Lockerung ihrer Bestimmungen nachdenkt, könnte Kaymer dann ab Oktober wieder bei den großen und preisgeldstarken Turnieren der European Tour in Asien einsteigen, bevor es zum Saisonfinale in Dubai kommt. … Die BMW International Open ist für den BMW-Partner Kaymer Pflicht, auch die British Open steht alljährlich auf dem Turnierkalender. Ansonsten dürften aber nur die Turniere in den Emiraten zu Beginn der Saison als Fixpunkt gelten.

Ich denke, so einfach wird das nicht. Die Mitglieder der PGA Tour haben nämlich einige Verpflichtungen gegenüber der US-Turnierserie. Eine ist, dass diese nicht einfach irgendwo auf der Welt spielen dürfen, wenn gleichzeitig ein PGA-Tour-Event ansteht.

Hier mal ein kleiner Auszug aus dem Regelwerk der PGA Tour:

Obligations of PGA TOUR Members
To contribute to the success of a PGA TOUR tournament or event and to permit PGA TOUR to fulfill its contractual obligations concerning
representative fields, no PGA TOUR member shall participate in any other golf tournament or event on a date when a PGA TOUR (Regular TOUR)
cosponsored tournament or event for which such member is exempt is scheduled, except for the following tournaments or events:

a. A tournament or event for which a member obtains an advance written release for his participation from the Commissioner (See Guidelines for Conflicting Event Release set forth below); Note: No conflicting event releases will be approved for tournaments held in North America.

(Die Punkte c und d können wir hier mal getrost weglassen…)

d. Golf tournaments on the home circuit of a foreign player who is a PGA TOUR member.

Wichtig ist Punkt d. Der sogenannte “home circuit” ist in Kaymers Fall Europa. Und zwar das geografische Europa (Nachtrag: inklusive Tunesien & Marroko – keine Ahnung warum). Dem deutschen Pro wird es erlaubt sein, dort drei Turniere während der kommenden Saison zu spielen, die zeitgleich mit Turnieren der PGA Tour stattfinden. Sollte er an mehr als 20 Events auf US-Boden teilnehmen (was wohl nicht der Fall sein wird), darf er noch ein paar mehr in der Heimat besuchen. Für alles andere braucht er die ausdrückliche Genehmigung von PGA-Tour-Commissioner Tim Finchem.

Sprich:  Kaymer darf schon mal mit dem Bittbriefeschreiben anfangen. Für den Golfswing (Abu Dhabi, Qatar, Dubai), der bekanntermaßen in Asien beheimatet ist, benötigt er die persönliche Erlaubnis von Finchem.  Gleiches gilt für das Malaysian Bank Open, das mit schönen Antrittsprämien lockt, und natürlich für das Saisonfinale der European Tour in Dubai.

Zumindest zwei der drei Turniere auf europäischem Boden, die Kaymer ohne Veto von Finchem spielen darf, sind vorhersehbar: die BMW PGA Championship in Wentworth und das BMW International Open in München. Ob Kaymer dann auch noch für seinen Sponsor in Italien beim BMW Italian Open aufteen muss, möchte ich nicht beschwören. Sollte er sich nämlich noch auf das British Open bei den Scotish Open vorbereiten wollen, wird es schon wieder eng mit dem unentschuldigten Fehlen auf der PGA Tour.

Wer außerdem glaubt, dass Tim Finchem mit Freude kleine Freibriefchen an weltreisende PGA-Tourspieler verteilt, der irrt. Der Commissioner steht in der Pflicht. Finchem muss den TV-Stationen und Turniersponsoren genügend Stars liefern – und hat deshalb kein Interesse daran, dass seine Spieler ständig auf anderen Hochzeiten tanzen. Ob es deshalb für Kaymer Extrawürste von Finchem geben wird, ist fraglich.

Auf den Deutschen scheint derweil keiner auf der PGA Tour gewartet zu haben. Weder golfdigest.com, golf.com oder golfchannel.com ist der Wechsel eine Meldung wert.

Auf der PGA Tour wird Kaymer nur noch einer von vielen sein. Zu den Stars gehört er nicht, dafür sind seine Leistungen zu schlecht. Nicht einmal der Major-Erfolg oder ein Ryder-Cup-Putt können daran etwas ändern. Langer ist drüben eine Legende, Kaymer nur ein zweiter Ben Curtis.

Über Kaymers Beweggründe, jetzt über den großen Teich zu wechseln, kann man nur rätseln. Sportlich wird er es dort schwerer haben. Manch einer munkelt, dass der Mettmanner den US-amerikanischen Markt für sich erobern möchte. Dumm nur, dass alle, die sich noch für ihn interessieren, in Deutschland sitzen.

Screenshot Sky Deutschland

BMW Championship: The Ultimate Marketing Machine

Screenshot Sky Deutschland
Screenshot Sky Deutschland

Ich mochte die BMW Championship in der vergangenen Woche. Spannend war es (fast) bis zum Schluss und große Namen tummelten sich an der Spitze des Leaderboard. Dazu fand ich den Kampf um Platz 30 im FedEx-Ranking und damit um das letzte Ticket zum Tour-Finale in Atlanta auch nicht so uninteressant. Eine Sache ging mir aber im Laufe der Übertragungen gewaltig auf den Zeiger: BMW.

Die Automobilbauer aus Bayern haben als Titelsponsor anscheinend einen ausgefuchsten Deal mit der PGA Tour oder nutzen in den USA einfach nur ziemlich clever ihre Macht als Premium-Anzeigenkunde. Egal wie sie es geschafft haben: Die TV-Bilder des Turniers waren ein Marketingtraum – zumindest für die Marketingabteilung von BMW. Es war eine Golfversion der Pro7-Wok-WM.

Ich bin ja vieles gewohnt: Ein Auto als Hole-in-One-Belohnung, das gut sichtbar hinter der Teebox steht, adrette Stewardessen mit Regenschirm, das Logo des Sponsors an den Abschlagsmarkierungen oder auf den Caddie-Westen. Alles in Ordnung. Selbst an das unsägliche Kurzinterview mit irgendeinem Vize-Präsidenten des jeweiligen Titelsponsors habe ich mich gewöhnt. Aber BMW hat in den vergangenen vier Tagen den Vogel abgeschossen.

An Bahn 17 wurde die Motorhaube eines BMW fester Bestandteil der Übertragung und mit der Einblendung des Leaderboard gab es den Slogan der Münchner “The Ultimate Driving Machine” noch umsonst dazu. Die Hole-in-One-Karre wurde für mein Befinden ebenfalls extrem häufig gezeigt – und die Lobrede des Kommentators auf das Gefährt war eine klare Bewerbung um eine Testfahrt. Das kein Grün in einem BMW-Autohaus lag, grenzte schon an einem kleinen Wunder.

Höhepunkt der Werbeveranstaltung war jedoch der aufwändig produzierte Einspieler, in dem BMW-Nordamerika-Boss Ludwig Willisch über das gute Tun des Unternehmens schwadronieren durfte. Die zwei BMW-Filmchen auf dem offiziellen Youtube-Kanal der PGA Tour (siehe unten) wirken dagegen wie kritischer Journalismus.

Natürlich haben Titelsponsoren ein Recht darauf, dass ihre Marke ins Bild kommt – in diesem Fall wurde aber für mein Gefühl eine Grenze überschritten. BMW wurde regelrecht inszeniert und Teil des Spektakels. Und auch aus Marketingsicht halte ich die Penetranz und Penetration der Bayerischen Motorenwerke  nicht für besonders clever. In meinem Fall löst die Marke BMW seit dem Wochenende negative Gefühle aus: Als ich heute am frühen Morgen in mein Auto stieg, dachte ich für einen kurzen Moment, die Windschutzscheibe sei von Schüco.

Screenshot Sky Deutschland
Screenshot Sky Deutschland

 

webb

McGladrey Classic: Simpson strikes again

Wenn es wenigsten Homer Simpson wär … aber nein, Webb Simpson mal wieder. Eine 63er Auftaktrunde und schon ist Kerl erneut an der Spitze des Leaderboards. Zum Glück geht es da oben einigermaßen eng zu. Sprich: Das Turnier in Georgia ist noch nicht vorbei.

Für die, die es gestern verpasst haben … eine kleine Zusammenfassung.

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McGladrey Classic: Reif für die Insel

Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Ja, ist es. Das McGladrey Classic läutet das Ende der PGA-Tour 2011 ein. Verdammt. Es bleiben nur noch das Children’s Miracle Network Hospitals Classic (viel zu kurz, der Name) und der Ryder Cup für Arme, äh, der Presidents Cup. Das war’s. Der einzige Vorteil: Ich kann demnächst  mein Sky-Abo kündigen – und falls jemand im Callcenter fragt warum, dann sage ich, Irek Myskow ist schuld. Vielleicht schicken sie den Lackaffen dann endlich in die Wüste. Aber ich schweife ab. Zurück zum McGladrey Classic.

Das Turnier wird auf der edlen Sea Island in Georgia ausgetragen. Die noble Siedlung ist übrigens die Heimat von Davis Love III, Matt Kuchar und Zach Johnson, die hier ihren Heimatplatz haben. Sehr schick. Heath Slocum wohnt hier nicht, ist aber der Titelverteidiger. Weiterhin mit am Start sind unter anderen Lucas Glover sein Bart, “Two Gloves” Gainey, Graeme McDowell, Boo Weekley sowie Rickie Fowler. Könnte also ganz amüsant werden.

Anbei zwei Videos als Vorbereitung auf den heutigen Abend. Schließlich ist Donnerstag!

PGA TOUR Today: 2011 McGladrey Classic

winner

And the Winner is …

Wer wird der Spieler des Jahres auf der PGA Tour? Nachdem Tiger Woods sich entschlossen hat, auf unbestimmte Zeit nicht mehr das Geschehen zu dominieren, ist diese Frage 2011 nicht ganz so leicht zu beantworten. Wenn ich das Prozedere recht verstehe, dann werden alle PGA-Tourspieler demnächst per E-Mail zur Abstimmung gebeten, um den besten Kollegen der Saison zu küren.

Zu den Favoriten gehören in diesem Jahr Luke Donald, Webb Simpson, Nick Watney, Bill Haas und Keegan Bradley. Fragt man die Fans (und das macht die PGA Tour gerade auf ihrer Webseite), dann liegt Mr. Zuverlässig, Luke Donald, ganz weit vorne. Eine sichere Bank ist das allerdings nicht. Ich habe die furchtbare Vorahnung, dass der digitale Stimmzettel für die Nummer 1 der Welt bei den Mitspielern unter die Wahlurne fällt.

Gestern Nacht bin ich deshalb schreiend aufgewacht. In meinem Alptraum hatten die PGA-Profis doch tatsächlich den neuen Messias des US-Golfs, Webb Simpson, den Titel verliehen. Der Psalm-Dauer-Twitterer liegt ja in den relevanten Statistiken nur knapp hinter Donald und hat jüngst auch ein paar Turniere gewonnen.

Mein persönlicher Liebling ist Keegan Bradley. Dieser komplett verstrahlte junge Mann hat sich mit seinem Majorsieg bei der PGA Championship in mein Herz gespielt. Der Typ ist einfach echt. Der “Rookie of the Year”-Award sollte ihm sicher sein.

Bill Hass braucht meiner Meinung keine Auszeichnung. Der hat schon einen Fedex-Truck voller Geldscheine bekommen. Und Nick Watney … na ja. Geht’s noch farbloser?

Wo ich gerade dabei bin … hier nun meine persönlichen golfnerd.de-Awards für 2011:

Bester Hack  - Kevin Na, 16 Schläge,Loch9, Runde 1,TexasValero Open (siehe auch dieses Posting)


Bester Shot
– Bill Haas,Loch17, Playoff, Tour Championship


Bestes Video
– Miguel Angel Jimenez Warmup-Routine

Bester Bart
– Lucas Glover (Runner-up: Denis Krah)

Beste Einschlafhilfe – Carlo Knauss (seit Jahren ungeschlagen)

Comeback des Jahres – Thomas Björn


Beste Pressekonferenz
– Darren Clarke

Kündigung des Jahres
– Stevie Williams (siehe auch dieses Posting)

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BMW Championship: Nicht schon wieder Simpson!

Himmel hilf! Bitte nicht wieder Webb Simpson als Sieger! Der US-amerikanische Gotteskrieger wird mir mit seiner Form inzwischen unheimlich. Fehlt eigentlich nur noch, dass seine Bälle übers Wasser wandeln und aus Rough Fairway wird. Simpson spielte erneut eine großartige Runde und belegt mit -6 zusammen mit Mark Wilson den geteilten 2. Rang bei der BMW Championship. Auf der Platz 1 des Leaderboards steht derzeit Justin Rose mit acht Schlägen unter Par. Mal gucken, wie es weitergeht. Wahrscheinlich schießt ein Blitz vom Himmel herab und schickt den Briten in Runde 2 ins Lazarett. Und Simpson gewinnt das Ding dann …

Anbei die Highlights von Runde 1 (unten) und das Interview mit Justin Rose (oben). Kleines Detail am Rande: Man achte auf die angefressene Fresse von Zach Johnson. Keine Ahnung, warum der so bedröppelt guckt … mit -2 ist er noch gut dabei.

theseguys

These Guys Are Good – Reloaded

Die PGA Tour hat sich an ihre wunderbare Werbekampagne “These Guys Are Good” erinnert (Kiki schwärmte neulich mal wieder) und sich zu einer Neuauflage entschlossen. Dustin “DJ” Johnson, Rickie Fowler, Graeme McDowell und Matt Kuchar demonstrieren ihr Können in den neuen Spots. Allerdings mit weniger Humor und Aufwand wie in den Old-School-Filmchen. Und nur mal ganz so nebenbei … sieht Rickie Fowler gegen Ende nicht ein wenig wie der Kinderschokoladen-Junge aus?