Schlagwort-Archive: Petra Himmel

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Mit 55 Jahren, da fängt das Golfen an ODER Die merkwürdige Denke des DGV-Präsidenten HJ Nothelfer

Die Überschrift des golf.de-Interviews mit DGV-Präsident Hans Joachim Nothelfer macht eigentlich Hoffnung. „Golf sollte einfach normal sein“ steht dort. Der Artikel ist jedoch keineswegs eine kritische Analyse des Status Quo in Deutschland. Vielmehr ist es jede Menge unreflektierte Verbands-PR, die vor allem eines deutlich macht: Der Deutsche Golf Verband hat kein Interesse an Reformen und setzt auf das falsche Pferd. Weiterlesen

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Kaymer geht auf die PGA Tour – eine Mettmännchenrechnung

Martin Kaymer hat sich entschieden: 2013 möchte der Mettmanner Mitglied der US-amerikanischen PGA Tour sein.  Dieses sei „eine große Herausforderung und der nächste logische Schritt in meiner Karriereplanung, auf den ich mich nun sehr freue und auch bereit fühle. Ich spiele sehr gerne auf der European Tour und bin froh, dass der Turnierkalender mir diese Möglichkeit in der kommenden Saison eröffnet“, lässt Kaymer auf seiner offiziellen Homepage schreiben.

Petra Himmel hat auf golf.de dann auch schon mal gleich orakelt, welche Turniere unser Martin spielen wird:  „Nachdem die World Golf Championships und alle vier Majors ohnehin für beide Touren zählen, die European Tour aber über eine Lockerung ihrer Bestimmungen nachdenkt, könnte Kaymer dann ab Oktober wieder bei den großen und preisgeldstarken Turnieren der European Tour in Asien einsteigen, bevor es zum Saisonfinale in Dubai kommt. … Die BMW International Open ist für den BMW-Partner Kaymer Pflicht, auch die British Open steht alljährlich auf dem Turnierkalender. Ansonsten dürften aber nur die Turniere in den Emiraten zu Beginn der Saison als Fixpunkt gelten.

Ich denke, so einfach wird das nicht. Die Mitglieder der PGA Tour haben nämlich einige Verpflichtungen gegenüber der US-Turnierserie. Eine ist, dass diese nicht einfach irgendwo auf der Welt spielen dürfen, wenn gleichzeitig ein PGA-Tour-Event ansteht.

Hier mal ein kleiner Auszug aus dem Regelwerk der PGA Tour:

Obligations of PGA TOUR Members
To contribute to the success of a PGA TOUR tournament or event and to permit PGA TOUR to fulfill its contractual obligations concerning
representative fields, no PGA TOUR member shall participate in any other golf tournament or event on a date when a PGA TOUR (Regular TOUR)
cosponsored tournament or event for which such member is exempt is scheduled, except for the following tournaments or events:

a. A tournament or event for which a member obtains an advance written release for his participation from the Commissioner (See Guidelines for Conflicting Event Release set forth below); Note: No conflicting event releases will be approved for tournaments held in North America.

(Die Punkte c und d können wir hier mal getrost weglassen…)

d. Golf tournaments on the home circuit of a foreign player who is a PGA TOUR member.

Wichtig ist Punkt d. Der sogenannte “home circuit” ist in Kaymers Fall Europa. Und zwar das geografische Europa (Nachtrag: inklusive Tunesien & Marroko – keine Ahnung warum). Dem deutschen Pro wird es erlaubt sein, dort drei Turniere während der kommenden Saison zu spielen, die zeitgleich mit Turnieren der PGA Tour stattfinden. Sollte er an mehr als 20 Events auf US-Boden teilnehmen (was wohl nicht der Fall sein wird), darf er noch ein paar mehr in der Heimat besuchen. Für alles andere braucht er die ausdrückliche Genehmigung von PGA-Tour-Commissioner Tim Finchem.

Sprich:  Kaymer darf schon mal mit dem Bittbriefeschreiben anfangen. Für den Golfswing (Abu Dhabi, Qatar, Dubai), der bekanntermaßen in Asien beheimatet ist, benötigt er die persönliche Erlaubnis von Finchem.  Gleiches gilt für das Malaysian Bank Open, das mit schönen Antrittsprämien lockt, und natürlich für das Saisonfinale der European Tour in Dubai.

Zumindest zwei der drei Turniere auf europäischem Boden, die Kaymer ohne Veto von Finchem spielen darf, sind vorhersehbar: die BMW PGA Championship in Wentworth und das BMW International Open in München. Ob Kaymer dann auch noch für seinen Sponsor in Italien beim BMW Italian Open aufteen muss, möchte ich nicht beschwören. Sollte er sich nämlich noch auf das British Open bei den Scotish Open vorbereiten wollen, wird es schon wieder eng mit dem unentschuldigten Fehlen auf der PGA Tour.

Wer außerdem glaubt, dass Tim Finchem mit Freude kleine Freibriefchen an weltreisende PGA-Tourspieler verteilt, der irrt. Der Commissioner steht in der Pflicht. Finchem muss den TV-Stationen und Turniersponsoren genügend Stars liefern – und hat deshalb kein Interesse daran, dass seine Spieler ständig auf anderen Hochzeiten tanzen. Ob es deshalb für Kaymer Extrawürste von Finchem geben wird, ist fraglich.

Auf den Deutschen scheint derweil keiner auf der PGA Tour gewartet zu haben. Weder golfdigest.com, golf.com oder golfchannel.com ist der Wechsel eine Meldung wert.

Auf der PGA Tour wird Kaymer nur noch einer von vielen sein. Zu den Stars gehört er nicht, dafür sind seine Leistungen zu schlecht. Nicht einmal der Major-Erfolg oder ein Ryder-Cup-Putt können daran etwas ändern. Langer ist drüben eine Legende, Kaymer nur ein zweiter Ben Curtis.

Über Kaymers Beweggründe, jetzt über den großen Teich zu wechseln, kann man nur rätseln. Sportlich wird er es dort schwerer haben. Manch einer munkelt, dass der Mettmanner den US-amerikanischen Markt für sich erobern möchte. Dumm nur, dass alle, die sich noch für ihn interessieren, in Deutschland sitzen.

iPing

golf.de: iPetra geht total app

Petra Himmel hat es wieder getan. Sie hat gebloggt. Heute zum Beispiel einen Text über Padraig Harrington, der ungefähr so unterhaltsam wie Waterboarding und so informativ wie mein Kaffeesatz ist. Aber darum soll es jetzt mal nicht gehen. Viel lustiger ist ihr vorheriges Posting zur knapp sechs Wochen alten Putting-App aus dem Hause Ping. Tatsächlich ist das kleine Programm fürs iPhone ein echt gutes Thema. Doch wie die Petra halt ist, hat sie anscheinend nur ein wenig die Pressemitteilung umgeschrieben – und dabei auch noch eine Menge falsch gemacht. Deshalb nun eine kleine persönliche Nachricht an Petra Himmel.

Liebe Petra,

es heißt iTunes und nicht i-Tunes. Immerhin hast du dort das i klein geschrieben. Bei iPod und iPhone hast du es dann konsequent nicht gemacht. Wie denn nun? Außerdem fehlt der nicht ganz unwichtige Hinweis, dass die App nur auf dem iPhone 4 bzw. iPod touch 4 Sinn macht. Die Geräte der 3. Generation erfüllen nämlich nicht die technischen Vorraussetzungen.

Weiterhin sollte man – wenn man schon im Internet über eine App schreibt – ein paar Links in den Artikel einbauen. Zum Beispiel zum iTunes-Store. Und eine Bezugsquelle für die Halterung fehlt übrigens auch. Vielleicht wäre es für golf.de einfacher, günstiger und fehlerfreier die Ping-Pressemitteilung direkt ins Netz zu stellen. Schlimmer wird die Lobhudelei dadurch zumindest nicht.

Liebe Grüße aus Hamburg!

Denis

Anbei ein echter Test der iPing-App im Vergleich mit dem SAM PuttLab.

Der Link in den iTunes-Store.

Screenshot golf.de

golf.de: Halleluja sag i!

Ich mag Petra Himmel. Sie ist für mich die Verkörperung des klassischen Golfjournalisten aus deutschen Landen. Insbesondere seit in einem ihrer Texte für die “Süddeutsche Zeitung” mal ein lustiger Übersetzungsfehler drin war, lese ich die Dame immer höchst amüsiert. Phil Mickelson sprach damals (wenn ich mich recht entsinne) in einer Pressekonferenz von “physical problems”, bei Himmel wurden “physikalische” draus. Herrlich. Genaus so schön ist inzwischen ihr Blog bei golf.de. Probleme mit der englischen Sprache habe ich da jetzt nicht unbedingt feststellen dürfen, aber dafür findet sich die eine oder andere Stilblüte.

Ich kann mich besonders für die Themenauswahl erwärmen. Immer wieder gerne genommen: Anzeigenkunden bzw. Freunde des Hauses. Hier nur mal ein paar Beispiele für die gelungene Verquickung von Werbung und Redaktion – ohne darauf hinzuweisen.

Ansonsten schreibt Petra Himmel auch gerne über lokale Großereignisse aus dem Raum München.

Natürlich bloggt die liebe Petra (die mir leider noch nie persönlich begegnet ist) nicht nur solchen Sack-Reis-in-China-Schwachsinn, sondern auch jede Menge Golfnews. Letztere sind allerdings – abgesehen von der Alex-Cjeka-P1-Partyberichterstattung (“Die Stimmung: gut. Viel Betrieb im Freien, ein paar hartnäckige Tänzer drinnen.”) – doch anderswo meist schöner zu lesen.