Archiv der Kategorie: Masters

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Jubeln für den Underdog ODER 4 Days in April: The Mike Weir Story

Mike Weir kämpft gerade bei der Wyndham Championship in North Carolina um wichtige FedEx-Punkte. Mit einer guten Position kann der ehemalige Masters-Sieger es noch unter die besten 125 schaffen – und damit Teil der PGA Playoffs werden.

Ich liebe den kleinen Kanadier. Wer diese Zuneigung verstehen möchte, der sollte sich diese wunderbare Doku über Mike Weir ansehen. Emotional aufgeladen, toll gefilmt und mit super Quotes von extrem bekannten und völlig unbekannten Menschen. Weiterlesen

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When Rory meets Feherty

David Feherty hat seit einigen Wochen eine eigene Talk-Sendung auf dem Golfchannel. Bislang hielten sich die Highlights in Grenzen. Nun war allerdings sein Landsmann Rory McIlroy zu Gast. Einen kurzen Clip zum Thema US Open gibt es schon online. Das nicht ausgestrahlte Material müsste demnächst folgen. Anbei das Video. Und hat Rory nicht wirklich eine furchtbare Frisur???

 

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Tiger Woods – Everybody’s Asshole

“Die Geier kreisen schon!” Wann immer ein fliegender Vogel in Großaufnahme während eines PGA-Turniers gezeigt wird, besteht eine 90-prozentige Chance, dass irgendeiner der TV-Kommentatoren dieses gut abgehangene Witzchen vom Stapel lässt. Diese Woche hat der bärtige Spruch jedoch zum ersten Mal seine Berechtigung. Die Geier kreisen über der Players Championship. Sie alle warten darauf, endlich auf Tiger Woods einzuhacken.

Sex-Skandal, Scheidung, keine Siege und jüngst nun wieder eine Verletzung am Knie. Statt auf Platz Nummer 1 steht der ehemals allmächtige Golfgott auf Rang 8 der Weltrangliste. Tiger Woods ist am Boden. Und da tritt man gerne nach. Zumindest die US-Journalisten wittern Morgenluft beziehungsweise Blut und stürzen sich auf den angeschlagenen Tiger.

Jahrzehntelang waren die Medien vom Wohlwollen Woods abhängig. Dieser sorgte nicht nur für einen Anstieg der Preisgelder auf der PGA Tour, sondern auch für höhere Einschaltquoten, Auflagenzahlen und ein größeres Anzeigenvolumen.  Und der Ausnahmegolfer war sich seiner Ausnahmestellung durchaus bewusst. Wer es wagte, den Tiger zu kritisieren, durfte sich schnell seiner kalten Schulter gewiss sein. Eine Hofberichterstattung war die Folge. Doch die gehört nun der Vergangenheit an.

Man kann den Eindruck gewinnen, dass die US-Sportjournalisten ihm derzeit mit Wonne die Rechnung für all die Jahre der Frohndienste präsentieren. Hätte Woods nach dem Sex-Skandal sofort nahtlos an seine früheren Leistungen anknüpfen können, wäre wahrscheinlich alles wie bisher weitergelaufen. Doch die Erfolge blieben aus.

Seine Aura sei beim Master gestorben, schreibt beispielsweise Cameron Morfit vom GOLF Magazine, der neulich schon das Ende der Karriere Woods prophezeite. Auch Ron Sirak vom GolfDigest glaubt nicht mehr daran, dass die ehemalige Nummer 1 ein weiteres Major gewinnen wird.  Und der schottische Golfjournalist John Huggan lästert über Twitter. Nur eine kleine Auswahl für das Tiger-Bashing, das gerade in Mode kommt und für das nicht mehr viel Mut notwendig ist.

Natürlich ist Woods nicht ganz unschuldig an dem Shitstorm, der ihm gerade ins Gesicht bläst. Diverse PR-Disaster wie sein kläglicher Versuch, die Medien nach dem Sex-Skandal zu kontrollieren, oder das Post-Round-Interview mit CBS-Reporter Bill Macatee beim Masters heizen die Stimmung gegen ihn noch an. Und Woods wird immer dünnhäutiger.

Der Tiger wirkt auf Pressekonferenzen und in Interviews angespannt. Hinter jeder Frage vermutet er anscheinend einen Hinterhalt. Fragen nach seiner Leistung oder Form werden pampig beantwortet. Selbst seine Entourage verliert langsam die Kontrolle, die sie so lange erfolgreich auf die Medien ausgeübt hat.

Woods Schwungtrainer, Sean Foley, flippte diese Woche in einer irischen Radioshow aus und ging Bubba Watson an (Wer es im O-Ton hören möchte, hier der Link zur Show: Tuesday, Part 2, ab 13 Min.). Dieser hatte es gewagt in eine TV-Kamera zu sagen, dass Tiger mental irgendwie auf dem Holzweg sei.

Tigers ausführlicher Twitter-Ausflug (sehr schön von Kiki bei E13 beschrieben) ist wohl als verzeifelter Versuch zu werten, seine Fans zu mobilisieren und die Stimmung wieder zu seinen Gunsten zu kippen. Oder zumindest ein wenig Zuspruch und warme Worte zu ernten.

Fakt ist: Die US-Sportpresse steht bei der Players Championship schon in den Startlöchern, um dem einst über den grünen Klee gelobten Helden wieder einen überzubraten. Sollte Woods erneut im Mittelmaß landen oder den Cut nicht schaffen, ist ihm der Spott gewiss. Sollte Woods allerdings gewinnen … dann ist das eigentlich noch besser. Denn nichts lässt sich so gut verkaufen wie ein ordentliches Comeback.

NACHTRAG: Tiger Woods hat nach 9 Löchern in der ersten Runde aufgegeben. Smithers, lassen Sie die Hunde los!

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Rickie Fowler – Symbol des Widerstandes

Ok, das mit dem Symbol ist vielleicht ein wenig übertrieben. Allerdings hat der Justin Bieber der PGA Tour – wohl völlig unbeabsichtig in seinem jugendlichen Leichtsinn – eine Diskussion über die Kleidungsvorschriften in Golfclubs angestoßen. Zweimal wurde der 22-Jährige dabei erwischt, wie er sein Käppi verkehrt herum trug und beide Male gab es Mecker.

Während Fowlers Pressekonferenz beim Master machte in Augusta-National-Mitglied Ron Townsend auf den unglaublichen Stilbruch aufmerksam, in Quail Hollow erwischte ihn die Etikette-Polizei auf dem Parkplatz des Clubs. Fowler fügte sich, machte keine Szene und drehte seine Kopfbedeckung in die adequate Richtung.

In meinem Club hätte Rickie Fowler ebenfalls auf den Sack gekriegt. Dort darf man zusätzlich auch sein Hemd nicht aus der Hose hängen lassen, die Socken müssen eine gewisse Länge haben, Fußballtrikots sowie T-Shirts gehen gar nicht und auf das Tragen einer Jeans steht die Todesstrafe. Oder 50 Hiebe mit dem Eisen 7 höchstpersönlich von einem Mitglied des Vorstandes verpasst. So  schreibt es zumindest ein im Stile eines Cartoons gemaltes (und deshalb natürlich auch total lustiges) Schildchen am schwarzen Brett meines Golfclubs vor. (Ich gebe zu, dass mit der Todesstrafe steht da nicht, ist aber im Subtext durchaus erkennbar.)

Ich wünschte auf diesem Schild wären auch mal die ganzen Modesünden aufgelistet, mit denen die Golfbekleidungsindustrie jedes Jahr meine geschätzten Mitgolfer in Zirkusclowns, pinke Pudel und Presswürste in Hochwasserhosen verwandelt. Wenn ich am Wochenende einen Ausflug auf den Platz wage, dann bluten mir angesichts dieser wirren Geschmacksverfehlungen regelmäßig die Augen. 

Es ist mir ein Rätsel, warum diese engstirnigen, unpraktischen und inzwischen auch völlig unzeitgemäßen Regeln immer mit dem Hinweis auf die ehrwürdige Tradition des Golfsports verteidigt werden. Was haben David-Leadbetter-Gedächtnis-Cowboyhüte, mit Werbung vollgepflasterte Baseballmützen, absonderliche Gürtelschnallen und allerhand Hosen in kreischenden Farben mit den golfenden Vorfahren in St. Andrews zu tun? Die Antwort: Nichts.

Tatsächlich trage auch ich manchmal mein Käppi “verkehrt herum”. Einfach weil mir vielleicht die Sonne gerade in den Nacken knallt oder ich so besser auf das Fairway blicken kann. Manchmal auch nur, weil mir gerade danach ist. Und das sollte mein gutes Recht sein.

Damit man mich hier nicht falsch versteht: Ich plädiere nicht dafür, dass plötzlich alle anfangen wie John Daly barfuß und mit nacktem Oberkörper zu spielen. Oder im Feinripp aufzulaufen. Nein, das gehört für mich in Sachen Augenschmerz und guter Geschmack in die gleiche Schublade wie die hässlichen Golfklamotten von Puma, Alberto & Konsorten.

Es geht mir darum, dass so mancher Clubgolfer endlich sein elitäres Gehabe ablegt (und vielleicht auch seine miesen Hosen?) sowie Golf als Sport und nicht als soziales Event begreift. Ich möchte mich nicht verkleiden müssen, um 18 Löcher spielen zu dürfen. Und wenn jemand meint, dass man in einer Jeans gut spielen kann … dann muss ihm das erlaubt sein, diese Erfahrung halt zu machen. Irgendwann wird auch der auf eine funktionellere Hose umschwenken.

Ich hätte übrigens Rickie Fowler auf dem Parkplatz auch angeschrien. Nicht wegen seinem Käppi, sondern wegen seiner fürchterlichen Farbenblindheit, die er ständig bei der Auswahl von Hemd und Hose an den Tag legt.  Aber das nur nebenbei.

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Tigers wilder Schwung

Keine Balance und trotzdem ein perfekter Schlag. Bei der dritten Runde des Masters verschlug es Tiger Woods’ Ball an der 17.  in den Kiefernmulch. Die ehemalige Nummer 1 ließ sich davon sowie einem extrem tiefhängenden Ast nicht beeindrucken und haute die Kugel trotzdem aufs Grün.  Zur Belohnung gab es ein Birdie.

Golf Digest zeigt eine geniale Fotoserie von J.D. Cuban, die den wilden Schwung des Tigers in seine Einzelteile zerlegt. 

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Tigers schlechtes TV-Benehmen

Waren es die schlechten Fragen und ein schlechter Verlierer? Fakt ist, dass das CBS-Interview direkt nach Tiger Woods Finalrunde beim Masters 2011 eher nicht so nett rüberkam. Brandel Chamblee vom Golfchannel nimmt seinen Journalistenkollegen in Schutz. Und Geoff Shackleford ist ebenfalls der Meinung, dass Tiger ein wenig zu angefressen war. Aber seien wir doch mal ehrlich … die Fragen von CBS-Reporter Bill Macatee gehören doch eher in die Kategorie “Nervig”. Insbesondere wenn man gerade mal wieder nicht das Masters gewonnen hat.

Hier der Stein des Anstosses.

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Malaysian Open: Das Masters vergessen

Bei den Maybank Malaysian Open (2.5 Millionen US-Dollar Preisgeld) treffen in dieser Woche drei Spieler aufeinander, die direkt nach dem Masters einiges aufzuarbeiten haben. Rory McIlroy muss seine furchtbare Finalrunde von Augusta vergessen. Charl Schwartzel muss aus dem Freudentaumel eines Masters-Champion erwachen. Und Martin Kaymer muss zeigen, warum er zu Recht die Nummer 1 der Weltrangliste ist und der verpasste Cut in der vergangenen Woche nur ein Ausrutscher war.

Rory McIlroy, der über Twitter derzeit reichlich gute Laune verbreitet, und Martin Kaymer spielen an den ersten beiden Turniertagen in Kuala Lumpur zusammen mit dem Thailänder Thonchai Jaidee. Schwartzel geht mit seinem südafrikanischen Landsmann und amtierenden Open-Champion Louis Oosthuizen sowie dem Sieger der letztjährigen Malaysian Open, Seung-yul Noh, an den Abschlag.

PS: Wer sich übrigens fragt, warum Kaymer, McIlroy und ein paar andere Topspieler den langen Weg für das Turnier bewältigt haben … es gab wohl stattliche Antrittsgelder, die es locker mit dem Preisgeld für den ersten Platz (288.465 Euro) aufnehmen können.

Hier geht es zur offziellen Turnier-Webseite.

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Als der Witz Wirklichkeit wurde

Charl Schwartzel (aka “the skinny guy” wie ihn einige US-Reporter gerne nennen) hat das US Masters 2011 gewonnen. Birdie, Birdie, Birdie, Birdie auf den letzten vier Löchern sicherten ihm den Sieg. Zuletzt gelang dieses Kunststück Jack Nicklaus (aka “the golden bear”). Herzlichen Glückwunsch!

Rory McIlroy (aka “der irische Pudelkopf” wie ich ihn gerne nenne), der vor dem Finale das Feld anführte, zeigte Nerven und machte sogar während der Runde auf der Suche nach seinem Ball spontane Hausbesuche.

Hier noch mal eine Menge Highlights der letzten Runde als Video.

Hier die traditionelle Green-Jacket-Zeremonie.

Und zum Schluss ein Interview mit dem frischgebackenen Masters-Sieger und die Erklärung für die Überschrift dieses Postings.

By the way, Rory … you are not alone. Ask Greg Norman (aka “the great white shark”).

taratwitter

No dogs, no women!

Endlich, ein kleiner Skandal während des Masters. Der Reporterin Tara Sullivan verwehrte  nach der dritten Runde ein Wachmann den Zugang zu einem Pressetermin im Umkleideraum der Spieler. Der Rausschmiss wurde damit begründet, dass Frauen im Augusta National Golf Club nix zu suchen haben. Sullivan entging aufgrund dieser Engstirnigkeit ein Interview mit Rory McIlroy, der zu dem Zeitpunkt das Feld anführte.

Der Club hat sich inzwischen für den Vorfall entschuldigt und schiebt alles auf den Wachmann (der ebenfalls eine Frau war), welcher eh nur ausgeliehen war.

UPDATE: Tara Sullivan schreibt über den Vorfall in einer Kolumne.