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Achims Achillessehne ODER Ein SPON-Artikel, der nie erschien

Vor knapp einem Jahr schrieb “Spiegel Online”-Kolumnist Hajo Schumacher unter dem Pseudonym Achim Achilles einen Text über Golfspieler. Der Artikel war voller Vorurteile und extrem polemisch. Dementsprechend hoch war die Resonanz auf Facebook & Co.

Zu dieser Zeit arbeitete ich noch in dem gläsernen Verlagshaus an der Ericusspitze in Hamburg – und es dauerte nicht lange, bis man mich als redaktionsbekannten Golfer fragte, ob ich nicht eine Replik auf Schumachers Hasstirade schreiben könne.

Ich sagte sehr gerne zu.

Mein fertiger Text wurde dann vom zuständigen Redakteur (der inzwischen auch den Arbeitgeber gewechselt hat) noch einmal Schumacher zugemailt. Eigentlich aus reiner Höflichkeit.

Prompt kam eine Antwort. Die Mail ging nicht nur an den Redakteur, sondern auch in Kopie an Ressortleitung und Chefredaktion.

Schumacher fand den Artikel nicht so schön. Er fühlte sich persönlich angegriffen – und die SPON-Redaktion habe seiner Meinung nach die Aufgabe, ihn vor solchen Anfeindungen zu schützen.

Der fertig produzierte Artikel erschien nicht.

Das Ganze sorgte in der Redaktionsetage bei vielen Leuten zu heftigem Kopfschütteln. Meine persönliche Meinung war damals und ist noch immer: Wer austeilt, muss auch mal einstecken können.

Da nun sich nun fast der Jahrestag dieser Aktion nähert, das Personalkarussell sich bei SPON inzwischen ordentlich gedreht hat und ich neulich wieder auf Schumachers Rant angesprochen wurde, gibt es nun meine bislang nie erschiene Antwort auf Achim Achilles’ Hasstirade (wer diese nicht kennt, sollte sie zuerst kurz lesen).

Achim Achilles vs. Golf:
Schumacher, bleib bei deinen Leisten!

Eigentlich muss man den Kollegen Hajo Schumacher alias Achim Achilles in Schutz nehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass er verhaltensauffällig wird und als laut Selbsteinschätzung “vorurteilsfreier Mensch” seine nicht vorhandenen Vorurteile bestätigt sieht.

In der vergangenen Woche haute er in seiner SPON-Kolumne Achilles’ Ferse ordentlich die deutschen Golfspieler in die Pfanne.  Dabei ließ der Mann kein Klischee aus. Er beschrieb den klassischen Golfspieler pauschal so, wie ihn die nicht-golfspielende Bevölkerung seit Jahren abgespeichert hat: als unsportlichen Angeber mit viel Geld und wenig Geschmack. Neu war allerdings, dass der von ihm beschriebene Unmensch auch noch ein Alkoholproblem hat. Die Folge war eine Menge empörte Leserbriefe.

Als Grundlage für seine kleine Hasstirade diente dem Journalisten ein versauter Urlaub in einem Golfhotel, das seine Frau für die Osterferien ausgesucht hatte. Das kann man nicht unbedingt als klassische Recherche bezeichnen, aber die brauchte Schumacher wohl auch nicht.
Natürlich hat er nicht ganz Unrecht. In deutschen Golfclubs gibt es Arschlöcher, Wichtigtuer, Vereinsmeier, Geschmacksverirrte und Bewegungsmotoriker. Die gibt es allerdings meiner Erfahrung nach auch in allen anderen Sportarten. Sogar in der Laufszene.

Ich brauche da nur aus dem Fenster meiner Behausung schauen und die Jogger beobachten, die sich auf ihrer täglichen Runde in den Hamburger Volkspark bewegen und Mütter mitsamt Kleinkindern vom Gehweg schubsen. Das sieht nicht immer vorteilhaft aus. Weder die hautenge Bekleidung noch der Laufstil. Trotzdem würde ich nicht alle Lauffreaks als egozentrische Presswürste in Zeitlupe bezeichnen oder behaupten, dass deren größte Denkleistung darin besteht, wie ein hirntoter Zombie über irgendeine Ziellinie zu laufen.

Es stimmt: Die Golfmode ist speziell/potthässlich. Ein Besuch im Jogging-Fachgeschäft kann allerdings auch Augenbluten verursachen. Beides ist jedoch geschmacklich kein Vergleich zu den furchtbaren Klamotten, mit denen Hobby-Rennradfahrer den Straßenverkehr gefährden. Das Schöne an der Mode ist übrigens, dass man sie nicht mitmachen muss. Dies gilt für Golfspieler genauso wie für Laufsportler.

Ansonsten liegt aber Kolumnist Schumacher mit seiner Schnellanalyse des Golfsports gründlich daneben. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung, wie der Laufguru beim Golf auf “90 Prozent röhrende Mitläufer” und nur 10 Prozent ernsthafte Sportler kommt. Da hat sich Schumacher böswillig verschätzt. Die Realität sieht anders aus. Zehn Jahre spiele ich nun schon Golf und ich habe bislang kaum eine andere Sportart kennengelernt, in der Ehrgeiz und Siegeswille der Mitspieler selbst im hohen Alter ungebrochen ist.

Schumacher echauffiert sich auch über das Fortbewegungsverhalten der Golfspieler. Angeblich fahren alle mit dem E-Cart oder dem Segway über den Platz. Das ist natürlich kompletter Unsinn. Für die USA und in Asien mag das gelten, in Deutschland sind Golfcarts die Seltenheit. Und Segways? Die gibt es dort nur im feuchten Traum der Herstellerfirma. Zwar tragen nicht alle meine Mitspieler ihre Taschen (dafür gibt es tatsächlich E-Caddies), laufen tut aber fast jeder. Und das ist meist kein gemütlicher Spaziergang, sondern eine stramme Wanderung.

Natürlich führt Schumacher den Naturschutz als Kritikpunkt an. Golfplätze würden bevorzugt in Landschaftsschutzgebieten liegen. Da lebt er leider auch wieder in seiner eigenen Realität, denn die meisten deutschen Plätze wurden auf ehemaligen Äckern, Nutz- und Weideflächen gebaut – und bieten inzwischen mehr Natur als vorher.

Bestes Beispiel hierfür ist der Golfkurs Budersand auf Sylt, der auf einem ehemaligen Gelände der Bundeswehr entstand. Das schwer verseuchte Erdreich musste erst vom neuen Besitzer abgetragen werden, damit dort überhaupt mal wieder was wächst. Klar gibt es auch Schwarze Schafe wie den US-Milliardär Donald Trump, der in Schottland eine natürliche Dünenlandschaft vernichtet hat. Aber das ist eine unrühmliche Ausnahme und nicht die Regel.

Der Beweis für Schumachers völlige Ahnungslosigkeit ist letztendlich die Behauptung, dass dank Handicap-Regel im Golf jeder noch so untalentierte Wicht als Sieger vom Feld geht. Ich würde dem Mann gerne erklären, warum das nicht so ist, aber leider ist ebendiese Regel in Deutschland so kompliziert, dass das den Rahmen dieses Artikels sprengt. Nur so viel: Auch wer scheiße spielt, kriegt keinen Pokal.

Schumacher stört sich auch am “Missionierungsbedürfnis” der Golfer, die ihm anraten, das Spiel mit Ball und Schläger einfach mal auszuprobieren. Keine Ahnung, warum er sich darüber aufregt, denn auch Schumacher übt sich regelmäßig in der Missionarsstellung – die wöchentliche Laufkolumne und sein Buch “Bewegt euch!” sind dafür Beweis genug.

Auch ich kann Schumacher nur raten, es mal mit dem Golf zu versuchen. Vielleicht würde er dann merken, dass es sich tatsächlich um einen Sport handelt, der Körper und Geist fordert – und die meisten Klischees überholt sind. Man sollte ihn natürlich mit den netten Leuten betreiben. Ich stelle mich hierfür offiziell zur Verfügung.

FOTOCREDIT: tfxc/flickr

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Familienfreundliche Golfclubs ODER Der kleine Martin im Småland

Ich will nicht immer nur meckern. Deshalb gibt es jetzt mal eine ernsthafte Anregung für das löbliche Programm 2018 des DGV. Achtung, aufgepasst liebe Funktionäre:

Die deutschen Golfclubs müssen familienfreundlicher werden.

Ich kenne viele Leute in meinem Umfeld, die begeisterte Golfer sind, aber mit der Geburt ihrer Kinder aus Zeitgründen dem Sport den Rücken kehren müssen. Das Schlimme ist, dass genau diese Leute eine extrem interessante Zielgruppe für den DGV darstellen sollten – und bislang allerdings völlig unter dem Radar fliegen.

Die Zielgruppe …

  1. … ist meist solvent (Das hören die Anlagenbetreiber immer gerne)
  2. … muss nicht erst für den Sport begeistert werden
  3. .… bringt in den meisten Fällen ihren Kindern den Golfsport näher.

Was muss man also tun, um diese Familiengolfer bei der Flaggenstange zu halten?
Ganz einfach: Man muss ihre Kinder betreuen und ihnen eine Zeitfenster zum Golfspielen geben. IKEA macht es mit dem Småland vor. Dank des bunten Bällebades unter Aufsicht können die Eltern in aller Ruhe Billys kaufen.

Wie könnte so ein Småland im Golfclub aussehen?

Ein kleines Beispiel: Ein Golfclub könnte jeden Samstag ein offenes Neun-Loch-Turnier (Kanonenstart) NUR für Eltern veranstalten. Während Mama und Papa auf dem Platz die Schläger schwingen, kümmern sich zwei ausgebildete Erzieherinnen um den Nachwuchs in einem eigens dafür eingerichteten Spielzimmer. Weiterhin gibt es einen tollen Spielplatz am Clubhaus. Bei schönem Wetter werden kleine Ausflüge in die Natur (sofern vorhanden) unternommen. Darüber hinaus könnte zeitgleich ein zwangloses Bambini-Training angeboten werden. Betreut werden Kinder ab 3 Jahren für einen Zeitraum von drei bis vier Stunden.

Meine Tochter (bald 4 Jahre alt) würde so etwas mit Freude mitmachen.

Was kann der DGV tun?

Der Verband kann das Ganze finanziell fördern (Und ich höre die Anlagenbetreiber schon schreien „MIT DEM GELD DERVCG!“). Sowohl Umbaumaßnahmen als auch der Betreuungsaufwand sollte mit der Kohle des DGV unterstützt werden. Den Rest können durchaus die Clubs finanzieren – auch wenn man dann auf sechsstellige Summen für Parkplatzverschönerungen etc. verzichten muss.

Was spricht dagegen?

Eigentlich nichts. Außer vielleicht die alteingesessenen Mitglieder, die ihre Ruhe und ihren Platz für sich haben wollen.

Meine Prognose:

Der erste Club, der so ein Angebot in einem Ballungsgebiet wie Hamburg anbietet, gewinnt. Und zwar Sympathien, neue Mitglieder und reichlich Nachwuchs. Versprochen.

 

FOTOCREDIT: Zebra Pares /Flickr

The Big Break – Germany

Die Stammleser werden sich erinnern: Ich bin ein großer Fan der Reality-Show “The Big Break”. Vor zehn Jahren fing der US-Sender Golfchannel damit an, unbekannte Profigolfer (und nervige Möchtegerns) um einen Turnierplatz auf einer der großen Touren kämpfen zu lassen. Das Format läuft noch immer – und zwar extrem erfolgreich.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass die Show auch in Deutschland funktionieren könnte. Das Konzept müsste nur ein wenig abgewandelt werden. Natürlich kommt dafür eigentlich nur ein Sender in Frage: Sky.

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Screenshot Audi TV-Spot

Warum Audi keine Ahnung von Golf hat

Audi Golf Sky Trailer

Erinnert ihr euch noch an den ersten TV-Spot von Audi, der urplötzlich bei den Sky/Premiere-Golfübertragungen auftauchte und immer viel zu laut war? Da schlug irgendjemand ab und toppte anscheinend derbe den Ball, sodass dieser das Fairway rasierte und letztendlich auch noch einen Baum traf. Dort verschwand die Kugel dann in einer Spechthöhle. Soweit mein Gedächtnisprotokoll.

Und nun? Nun hoppelt ein Ball aufs Wasser zu und bleibt direkt an der Kante liegen. PreSense heißt die Bremstechnik, die Audi damit bewerben möchte. Für mich sieht das allerdings nach Nonsens(e) aus.

In beiden Fällen gilt: Rein golferisch sind die Schläge katastrophal. Im ersten Spot ist der Ball unspielbar und wahrscheinlich auch für immer verloren, beim zweiten Filmchen kann man wohl kaum einen ordentlichen Stand einnehmen. Ein intelligentes Bremssystem, das Hindernisse erkennt, stelle ich mir definitiv schlauer vor.

Keine Ahnung, welche Agentur sich den Mist ausdenkt und welcher Marketingfuzzi diesen dann absegnet, aber ein wenig mehr Ahnung vom Thema wäre doch schön.

Wollte ich nur mal sagen. Censeo Schüco esse delendam.

Disclaimer: Ich fahre BMW.

 

Arizona Sedona

Ein Dank an die Elite!

Was war der Aufschrei groß, als im Vorfeld der deutschen Ryder-Cup-Bewerbung der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière Golf als Randsportart bezeichnete. Zumindest die honorigen Randsportler regten sich auf. Wahrscheinlich hauptsächlich wegen des Wortes “Rand”, das so unglaublich unwichtig und irgendwie abseits der Gesellschaft klingt. Und da sehen sich die Golf spielenden Randsportler nun überhaupt nicht. Viel eher stehe man über der Gesellschaft, hört man noch vielerorts auf den Clubterrassen.

Jahrzehntelang war in Deutschland Golf ein Zeitvertreib der Vermögenden. Geld musste man haben, um die Schläger schwingen zu können. Die Aufnahmegebühren der Clubs waren astronomisch hoch und die Ausrüstung schweineteuer. Aber das war in Ordnung. Man sah sich gerne als Elite und blieb lieber unter sich.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich einiges geändert. Allerdings mehr aus der Not heraus. Der Golfsport litt aufgrund seiner Klientel und des rigiden Clubsystems unter einem Imageproblem. Der Nachwuchs blieb aus, die Mitgliederdecke schrumpfte in vielen Clubs, finanzielle Schieflagen waren mancherorts die Folge. Und so erfand der Deutsche Golf Verband etwas lieblos die Vereinigung clubfreier Golfer, senkten die Clubs ihre Beiträge und übten sich häufig zum ersten Mal in Marketing.

Nicht alle waren damit einverstanden.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass als mein jetziger Heimatclub plötzlich für eine gewisse Zeit die Aufnahmegebühr strich und die Möglichkeit eines monatlichen Mitgliedsbeitrags einführte, manch ein Konkurrent aus dem Hamburger Umland unkte, das dieses ein Akt der Selbstzerstörung sei. Die negativen Folgen hielten sich rückwirkend betrachtet allerdings in Grenzen. Angeblich ist zwar Nippel-Sänger Mike Krüger deshalb bei uns ausgetreten, aber dafür haben wir jetzt 27 Löcher, jede Menge “junge” Mitglieder und noch immer keine Startzeiten.

Wenn man jedoch mal ehrlich ist, dann hat sich auch durch solche Aktionen nicht viel am Image des Golfsports geändert. Das hat in meinen Augen damit zu tun, dass man sich heute noch recht wohl in seiner elitären Haut fühlt. Wie groß der Schaden ist, den diese Einstellung über die Jahrzehnte dem deutschen Golfsport und der Golf spielenden Allgemeinheit zugefügt hat und noch immer zufügt, ist da wohl vielen überhaupt nicht bewusst.

Die Vorherrschaft der Eliten ist meiner Meinung verantwortlich für die horrenden Preise, die wir in Deutschland für Golfschläger und dem Rest vom Schützenfest bezahlen müssen. Die Reichen haben den Markt versaut. Früher konnten die Hersteller hierzulande jeden Preis von der solventen Kundschaft verlangen. Es wurde – ohne mit der Wimper zu zucken – bezahlt. Je teurer, umso besser und umso mehr Prestige im Clubleben.

Inzwischen sollte eigentlich auf dem recht überschaubaren deutschen Golfmarkt ein regelrechter Kampf um die wenigen Randsportgolfer herrschen. Stattdessen fordern Titleist, Taylormade, Ping und Co. weiterhin ungehemmt ihre überzogenen Preise ein. Der Deutsche ist halt nichts anderes gewohnt und greift tief in die Brieftasche. Wer einmal in den USA zum Schläger-Shoppen war,  der  merkt schnell, dass man hierzulande ordentlich über den Tisch gezogen wird. Und das liegt nicht nur am günstigen Dollar-Kurs.

Auch in sportlicher Sicht hat die elitäre Klientel dem deutschen Golf geschadet. So gestaltete sich die Nachwuchsarbeit früher schwierig,  da natürlich für gefühlte Ewigkeiten größtenteils nur die Enkel reicher Omas in den Clubs mitspielen durften. Zwar gibt man sich heutzutage offener, lädt Schulklassen zu Schnupperstunden ein und setzt auf moderne Jugendarbeit, doch sobald die Jugendlichen in der Mannschafts-Maschine sind, beginnt vielerorts die Verhätschelung, das Schulterklopfen und manchmal die Umerziehung zum elitären Schnösel. Glücklicherweise werden nicht alle jungen Talente Opfer dieser Körperfresser, aber “man muss schon ganz schön aufpassen, wer da was meinem Jungen eintrichtert”. Das erzählte mir zumindest jüngst ein guter Bekannter, dessen minderjähriger Sohn als großes Talent von Edelclubs umgarnt wird.

Unser derzeit bester Golfer, Martin Kaymer, ließ sich neulich in Köln zu dem wunderschönen Statement hinreißen, dass die deutschen Nachwuchsprofis einfach “zu faul” seien. “Die Jungs müssen auf die Europa-Tour, um sich mit den anderen zu messen. Aber in Deutschland wird man viel zu schnell gelobt, wenn man mal was geschafft hat”, sagte der Nestbeschmutzer.

Recht hat er, der Kaymer. Die deutschen Jungprofis sind zu satt. Ihnen fehlt das berühmte Auge des Tigers, dass Apollo Creed einst von Rocky Balboa in “Rocky III” einforderte. Der Nachwuchs lernt nicht für den Erfolg zu arbeiten, denn ihnen wird schon in frühen Jahren ordentlich Puderzucker in den Hintern geblasen. Eine Erkenntnis, die auch “Team Germany”-Trainer Martin Hasenbein schon vor Jahren in dem Magazin PLOCK! zum Besten gab. Man muss nur mal das Abschneiden der deutschen Pros in den vergangenen Jahren auf der EPD- oder Challenge-Tour betrachten, um festzustellen, dass wir im internationalen Vergleich golferisch Nachholbedarf haben.

Bitte nicht falsch verstehen: Elitäre Clubs haben natürlich eine Daseinsberechtigung. Sei es nun in Deutschland, Barbados oder in den USA. Reiche brauchen ein Refugium, einen Rückzugsort, der frei vom Pöbel ist. Es sei ihnen gegönnt, sie haben es sich verdient. Schädlich war es allerdings, dass der Großteil der deutschen Golflandschaft lange Jahre aus ebensolchen Clubs bestand – und die Kultur der vermeintlichen Eliten sich weiterhin dort austobt.  Es scheint sich nichts zu ändern. Stattdessen wird der Nachwuchs von ihnen Borg-mäßig assimiliert, die Hersteller bitten uns unverschämt zur Kasse  und unser Randsport bleibt weiterhin ein selbstverschuldeter Randsport. Danke, ihr Eliten!

Ich würde mir eine friedliche Revolution wünschen. Eine Übernahme der Landesverbände und Clubvorstände durch uns, die neue Generation der Golfer, die wegen des Sports und nicht wegen der guten Gesellschaft in die Clubs gegangen sind. Ein Aufbegehren der Geister, die man in den vergangenen Jahren rief. Doch leider sind wir  in der Minderheit. Wir gewinnen keine Wahlen auf den Mitgliederversammlungen. Wir sind eine Randgruppe in der Randgruppe. Noch.

shakira

Shakiras “Team Golfnerd”-Bewerbungsvideo

Der Kumpel Rambler, der derzeit in Oregon zum Golfspielen weilt, findet ihren Schwung recht ansprechend. Ich kann ihm nur beipflichten. Allerdings gefällt mir Shakiras Freudentanz nach dem gelochten Putt noch um einiges besser. Wir werden sie beobachten und gegebenfalls der Popsängerin eine Wildcard für das Team Golfnerd vergeben.