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HBO’s Making The Cut: The Road To Pebble Beach

Living the Dream. Seit Jahren suche ich nach dieser großartigen TV-Doku mit Kevin “The King of Queens” James und Ray “Alle lieben Raymond” Romano. Und jetzt finde ich das Teil endlich auf YouTube.

In dem Film dürfen die Jungs beim National Pro-Am in Pebble Beach eigentlich schön auf dicke Hose machen. Stattdessen machen sich James und Romano eher in ebendiese. Die beiden Multimillionäre sind nervliche Wracks, da sie unbedingt den Cut bei dem PGA-Turnier machen wollen.

Großes Fernsehen, jede Menge Golf und Clint Eastwood – was will man mehr. Aber schaut selbst…

Warten auf Zlatan ODER Der biblische Kampf des D(avid)G(oliath)V

ragnarökOk , wahrscheinlich habe ich golf.de in meinem letzten Blogpost Unrecht getan. Dort prangerte ich im Zusammenhang mit dem unsäglichen Interview mit DGV-Präsident HJ Nothelfer noch schlechten Journalismus an. Nach der Lektüre des golf.de-Interviews mit Marcus Neumann, Geschäftsführer Sport beim DGV, nehme ich aber diesen Vorwurf zurück.

Für mich steht ab sofort fest: golf.de ist der wichtigste Whistleblower in der deutschen Golfszene.  Das Nachrichtenportal dokumentiert schonungslos das Grauen in den oberen Etagen des DGV. Unbewusst, aber immerhin. Weiterlesen

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Mit 55 Jahren, da fängt das Golfen an ODER Die merkwürdige Denke des DGV-Präsidenten HJ Nothelfer

Die Überschrift des golf.de-Interviews mit DGV-Präsident Hans Joachim Nothelfer macht eigentlich Hoffnung. „Golf sollte einfach normal sein“ steht dort. Der Artikel ist jedoch keineswegs eine kritische Analyse des Status Quo in Deutschland. Vielmehr ist es jede Menge unreflektierte Verbands-PR, die vor allem eines deutlich macht: Der Deutsche Golf Verband hat kein Interesse an Reformen und setzt auf das falsche Pferd. Weiterlesen

Media Vice

20130627-190109.jpgMan bekommt als Golfblogger ja immer so seltsame Angebote. Zum Beispiel: “Wollen Sie nicht über unser schickes Golfresort berichten? Den Text haben wir mitgeschickt.” Oder auch: “Lassen Sie uns Links tauschen!!! Wir betreiben eine Fake-Streaming-Seite.” Bei beidem sage ich doch gerne dankend nein. Immer und immer wieder übrigens.

Jetzt habe ich aber tatsächlich auch mal “Ja” gesagt. Weiterlesen

Barrierefreies Golf

Arizona Sedona

In Sachen “Wie generieren wir mehr Golfspieler” fühle mich inzwischen wie eine tibetanische Gebetsmühle, aber man kann es eigentlich nicht oft genug sagen, schreiben und schreien: Wer hierzulande auf den Platz möchte, dem wird noch immer das Leben schwer gemacht. Beispiele gefällig? Sehr gerne.

Der Klassiker: die Platzreife

Die Platzreifeprüfung ist ein grausames Relikt deutscher Bürokratie. Sie gehört abgeschafft. Der “Führerschein” für Neu-Golfer soll dafür sorgen, dass diese ein Minimum an golferischen Können an den Tag legen, die Regeln und die Etikette kennen. Soweit die Grundidee. Und die Realität? Bullshit.

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The Big Break – Germany

Die Stammleser werden sich erinnern: Ich bin ein großer Fan der Reality-Show “The Big Break”. Vor zehn Jahren fing der US-Sender Golfchannel damit an, unbekannte Profigolfer (und nervige Möchtegerns) um einen Turnierplatz auf einer der großen Touren kämpfen zu lassen. Das Format läuft noch immer – und zwar extrem erfolgreich.

Inzwischen bin ich der Meinung, dass die Show auch in Deutschland funktionieren könnte. Das Konzept müsste nur ein wenig abgewandelt werden. Natürlich kommt dafür eigentlich nur ein Sender in Frage: Sky.

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Chickengate oder Witzigkeit kennt keine Grenzen

Da fragt der unbedarfte Moderator beim offiziellen European Tour Gala-Dinner Sergio Garcia ganz frech, ob dieser während der US Open seinen angeblichen Erzfeind Kollegen Tiger Woods abend zum Essen einlädt, und was antwortet der Spanier: “We will have him round every night. We will serve fried chicken.” – “Er wird jeden Abend da sein. Wir  werden ihm frittiertes Hühnchen servieren.”

Ha. Ha. Ha.

Sergio bedient sich also des negativ besetzten Klischees vom Afro-Amerikaner, der sich an frittierten Hühnchen labt, um ein wenig lustig zu sein. Er hätte auch Wassermelonen statt des Hühnchens nehmen können. Der Shitstorm auf Twitter ließ nicht lange warten (und hält noch immer an).

Der Spanier entschuldigte sich. Oder besser gesagt: Er ließ eine Entschuldigung über die European Tour verbreiten.

“I answered a question that was clearly made towards me as a joke with a silly remark, but in no way was the comment meant in a racist manner.”

Oder kurz: Das war kein Rassismus, es war ein Witz.

Tja, so eine dummdreiste Erklärung habe ich in abgewandelter Form schon unzählige Male von Golfern gehört.

Sexistische, fremden- und schwulenfeindliche Sprüche scheinen für einige auf deutschen Golfplätzen völlig in Ordnung zu sein. Man meint es ja nicht so, alles nur Spaß. Und wer das nicht versteht, der hat halt keinen Humor. Einfach mal locker bleiben.

Sorry, das sehe ich anders. Wer solche Witze macht, ist rassistisch, sexistisch und/oder schwulenfeindlich. Und es ist ein Irrglauben, dass der Golfplatz (oder das Clubhaus) ein Ort ist, an dem man(n) unter sich ist und genau aus diesem Grund solche Sprüche machen kann.

Solch ein Verhalten ist inakzeptabel. Das hat nichts mit der berühmten Political Correctness zu tun, sondern mit Respekt gegenüber meinen Mitmenschen.

Jeder der mich kennt, weiß, dass ich immer für einen dummen Spruch zu haben bin. Aber es gibt Grenzen. Und Sergio hat diese überschritten.

Die 1000 Augen des Robert Rock

Über Pfingsten durfte ich im Auftrag meines Arbeitgebers nach Wentworth reisen. Dort geht in dieser Woche die BMW PGA Championship über die Bühne und am Montag war dementsprechend schon viel Trubel auf der Anlage. Jede Menge Spieler, Caddies und die restliche European-Tour-Mischpoke wuselten auf dem Gelände des Edelclubs im Londoner Speckgürtel herum. Zum Pressetermin gehörte auch ein Treffen mit Tourpro und Stylegott Robert Rock.

Auf der gut besuchten Driving Range zeigte der Brite im Auftrag von Apple, mit welchen Apps und Geräten er sein Golfspiel verbessert (schöne Geschichte, aber die gibt es demnächst auf SPON). Danach fragte er, wer denn auch mal ein paar Bälle schlagen wolle. Nachdem niemand der anwesenden Journalisten “Hier!” schrie, meldete ich mich als Freiwilliger. Das Verhängnis nahm seinen Lauf.

Aber zunächst eine kleine Videoeinblendung aus der Prophezeiung “Tin Cup” zum besseren Verständnis.

Robert hatte sich auf der Range ganz am rechten Rand platziert. In direkter Nachbarschaft war der weiße Pavillion der Players Lounge. Dieser Blick bot sich mir also:

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Ich fragte: “Hast du ein Siebener?” Er antwortete: “Nimm das hier, das passt.” Dann hielt ich plötzlich ein 6er-Eisen (Blade) in der Hand. Der Sicherheitsmann vor der Players Lounge guckte grimmig, meine ausländischen Kollegen beobachteten mich gespannt und Robert Rock war auch noch da. Plötzlich konnte ich keinen klaren Gedanken fassen, geschweige denn, an meinen Golfschwung denken.

Ich holte aus.

Shank.

Mit einem lauten Knall traf mein Ball im Tiefflug das etwa 60 Meter entfernte Titleist-Schild auf der Range. Alle Profis und Caddies stellten plötzlich ihr Training ein und schauten in meine Richtung. Ich wurde rot.

Neuer Ball. Neues Glück.

Shank.

Diesmal verfehlte ich nur knapp das Titleist-Schild.

Noch ein Versuch. In meinem Kopf ratterte es.

Ich traf viel zu fett und beförderte geschätzte drei Quadratmeter Rasen in die Luft. Der Ball flog knapp hinter das Titleist-Schild.

Ein weiterer Ball.

Shank.

Die Kugel hob mit einem enormen Slice flach ab und krachte mit lauten Getöse auf das Dach der Players Lounge.

Danach gab ich Robert seinen Schläger zurück.

Man kann sagen, dass ich auf der Driving Range der BMW PGA Championship einen durchaus denkwürdigen Auftritt hatte.

Zum Glück konnten alle drüber lachen. Ich auch.

Ob dieses Schild in Wentworth nun abgeändert wird, weiß ich allerdings nicht.
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