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Etikettenschwindler in China

Falls es einige noch nicht mitbekommen haben: Manager Chubby Chandler hat sich Westwood, McIlroy und Poulter geschnappt und ist mit ihnen zur Shui On Land China Challenge abgedüst. Natürlich gegen gutes Antrittsgeld. Die drei Profis nehmen im Reich der Mitte an einem Spaßturnier teil: 18 Loch auf sieben Städte verteilt. Insgesamt reißen die Jungs so an die 3500 Meilen ab.

Was auffällt: die Profis und ihre Entourage drehen dort scheinbar völlig ab. Nackte Ärsche werden gezeigt,  es wird wild gepinkelt, Poults twittert andauernd über Wein und Westwood fordert plötzlich ein fünftes Major in Asien.

Mann, Mann, Mann!

Anbei zwei Beweisfotos, die von den Jungs getwittert wurden:

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PGA Championship: Let the Hitzeschlacht begin!

UPDATE Endlich Donnerstag. Und endlich gibt es wieder ein Majorturnier. Die PGA Championship geht im ultra-heißen und mega-schwülen Atlanta über die Bühne. Es gibt also wieder lustige Schweißflecken auf den Klamotten der besten Golfer der Welt zu begutachten. Der zu spielende Platz im hiesigen Athletic Club ist allerdings nicht nur aufgrund der Temperaturen die reine Hölle. Zahlreiche Bahnen sind extrem lang. Das Paradebeispiel hierfür ist Loch 15, ein 260-Yards-Par-3 (siehe dieses Video und die Platzvorschau unten).

Favoriten gibt es jede Menge. Titelverteidiger Martin Kaymer ist meiner Meinung nach nicht darunter. Manch ein Journalist fabuliert schon von dem sogenannten Chubby Slam. Sprich: Lee Westwood gewinnt und sein Manager Chubby Chandler hätte damit alle amtierenden Majorsieger unter Vertrag. Das würde den Amis überhaupt nicht gefallen. Die US-Presse ist ja jetzt schon völlig am Boden zerstört, weil die letzten sechs Majorturniere ohne einen Sieger aus Amerika über die Bühne gingen. Auf den Schultern von Tiger Woods ruhen die Hoffnungen allerdings nicht.

Die PGA Championship wird auch als Livestream übertragen. Inwieweit das auch in Deutschland funktioniert, kann ich leider noch nicht sagen. Eine US-IP-Adresse ist leider nötig.

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Chubby Chandler: Postboten-Power

Nachdem Mark Steinbergs Klient Tiger Woods nicht mehr sooooo die im sportlichen Sinne treibende Kraft im Golfzirkus ist, hat Andrew “Chubby” Chandler ohne Zweifel den Posten des mächtigsten Managers in unserem (Golf)Universum eingenommen. Das Schwergewicht lenkt unter anderem die Geschicke von Rory McIlroy (amtierender US-Open-Champ), Charl Schwartzel (amtierender Masters-Champ), Louis Oosthuizen (amtierender Open-Champ), Lee Westwood (zukünftiger Major-Sieger unter Vorbehalt) und Ernie Els (mehrfacher Open-Sieger hüben wie drüben).

Lawrence Donegan vom Guardian porträtiert den Mann, der einst das Postboten-Dasein als perfekten Lebensentwurf für sich definierte. Mir gefällt besonders Chubbys Ansage, dass die asiatische Tour in zehn Jahren größer ist als die PGA-Tour. Aber auch zur Zukunft Rorys (Wird mehr Kohle als Tiger machen) gibt es einiges zu hören.

Anbei noch ein Getränk mit dem Herrn Chandler:

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World Match Play: Kaymer gewinnt Auftakt

Puh. Ein paar Löcher musste man sich schon Sorgen machen. Der Koreaner Y.E. Yang führte zwischenzeitlich mit zwei Löcher. Doch Kaymer gab nicht auf, zeigte großes Golf und setzte sich letztendlich mit 2-up nach 17 Löchern durch. Sein nächster Gegner kommt ebenfalls aus Korea und hört auf den Namen Seung-yul Noh. Der Mann ist definitv eine lösbare Aufgabe.

Den schönsten Sieg feierte übrigens nach einem spannenden Match Rory McIlroy gegen Retief Goosen mit einem sehenswerten Chip-In an der 18. Bahn.

Luke Donald (4&3 vs. den extrem fesch gekleideten Ryan Moore), Graeme McDowell (3&1 vs. Louis Oosthuizen) und Lee Westwood (6&5 vs. Anders Hansen) gewannen ihre Partien mit Stil. Oldie Miguel Angel “The Mechanic” Jiménez (Besitzer eines unglaublichen Zigarrenhalters) deklassierte Masters-Champion Charl Schwartzel (6&5). Ian Poulter spielte unentschieden gegen Francesco Molinari.

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World Match Play Championship: Battle Royal

 Man kann unterschiedlicher Ansicht über das Teilnehmerfeld der World Matchplay Championship sein. Der Linksgolfer spricht von Fallobst, ich sehe das etwas anders. Fakt ist, dass sechs der derzeit zehn besten Golfer der Welt in Spanien antreten, um sich im Lochwettspiel gegenseitig rauszukegeln. Lee Westwood (1), Luke Donald (2), Martin Kaymer (3), Graeme McDowell (5), Rory McIlroy (6) und Paul Casey (9) geben sich die Schläger in die Hand. Zum Vergleich: Beim PGA-Turnier dieser Woche, das Crowne Plaza Invitational, ist der höchstplatzierte Golfer Matt Kuchar, der auf Rang 10 steht.

Weiterhin finden sich alle amtierenden Major-Champions (Ok, die stehen zur Hälfte auch in der Top 10) plus Hotshots wie Aaron Baddeley und Alvaro Quiros im Starterfeld. Nicht zu vergessen: Lebende Legenden wie Retief Goosen und Miguel Ángel Jiménez sind auch dabei. Dabei verzeiht man doch den ein oder anderen Seung-yul Noh beziehungsweise Johan Edfors.

Man kann sich also getrost auf vier nette Tage Matchplay freuen.

Übrigens: Wie die absoluten Golf-Welt-Top-Stars aussehen, wenn sie vom Flughafen abgeholt werden, sieht man in diesem Down-to-Earth-Youtube-Video. Martin Kaymer scheint eine innige Freundschaft zu Alvaro Quiros entwickelt zu haben.

2011 Volvo World Match Play Championship – Monday

Anbei die Matchplay-Paarungen der ersten beiden Tage.

Donnerstag, 19. Mai

1 12:05 Group H Francesco MOLINARI (ITA) v Ian POULTER (ENG)

2 12:20 Group G Charl SCHWARTZEL (RSA) v Miguel-Angel JIMÉNEZ (ESP)

3 12:35 Group F Paul CASEY (ENG) v Alvaro QUIROS (ESP)

4 12:50 Group E Rory MCILROY (NIR) v Retief GOOSEN (RSA)

5 13:05 Group D Graeme MCDOWELL (NIR) v Louis OOSTHUIZEN (RSA)

6 13:20 Group C Martin KAYMER (GER) v Y.E. YANG (KOR)

7 13:35 Group B Luke DONALD (ENG) v Ryan MOORE (USA)

8 13:50 Group A Lee WESTWOOD (ENG) v Anders HANSEN (DEN)

Freitag, 20. Mai

9 07:45 Group H Ian POULTER (ENG) v Paul LAWRIE (SCO)

10 07:55 Group G Miguel-Angel JIMÉNEZ (ESP) v Johan EDFORS (SWE)

11 08:05 Group F Alvaro QUIROS (ESP) v Søren KJELDSEN (DEN)

12 08:15 Group E Retief GOOSEN (RSA) v Nicolas COLSAERTS (BEL)

13 08:25 Group D Louis OOSTHUIZEN (RSA) v Jhonattan VEGAS (VEN)

14 08:35 Group C Y.E. YANG (KOR) v Seung-yul NOH (KOR)

15 08:45 Group B Ryan MOORE (USA) v Ross FISHER (ENG)

16 08:55 Group A Anders HANSEN (DEN) v Aaron BADDELEY (AUS)

17 12:40 Group H Francesco MOLINARI (ITA) v Paul LAWRIE (SCO)

18 12:50 Group G Charl SCHWARTZEL (RSA) v Johan EDFORS (SWE)

19 13:00 Group F Paul CASEY (ENG) v Søren KJELDSEN (DEN)

20 13:10 Group E Rory MCILROY (NIR) v Nicolas COLSAERTS (BEL)

21 13:20 Group D Graeme MCDOWELL (NIR) v Jhonattan VEGAS (VEN)

22 13:30 Group C Martin KAYMER (GER) v Seung-yul NOH (KOR)

23 13:40 Group B Luke DONALD (ENG) v Ross FISHER (ENG)

24 13:50 Group A Lee WESTWOOD (ENG) v Aaron BADDELEY (AUS)

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Players Championship: The Show must go on

Die Amis bezeichnen die Players Championship auf dem TPC Sawgrass gerne als fünftes Major-Turnier. In Sachen Teilnehmerfeld hat diese Einschätzung tatsächlich seine Berechtigung. Auch wenn mit Lee Westwood und Rory McIlroy in diesem Jahr zwei “big player” der Weltrangliste fehlen. Dafür ist Martin Kaymer mit dabei, der an den ersten beiden Tagen mit Tiger Woods in einer Gruppe spielen darf. Letzterer ist angeblich fit und treibt schon mal eine ordentliche Bugwelle vor sich her. Siehe obiges Interview.

Auch bei der Players Championship ist Seves Tod noch immer ein Thema. Die Flaggen von Spanien und der PGA wehen derzeit auf Halbmast im Wind.

Zur Einstimmung ein paar wunderbare Videos. Ich empfehle insbesondere die Highlights (u.a. Couples, “Too much club” O’Hair und Tiger) der vergangenen Jahre vom 17. Loch. Außerdem interessant: Die Position von Martin Kaymer in der Favoriten Top Ten der PGA Tour Preview. Einen Besuch ist auch die Seite von Golf.com wert, deren Redaktion  ein interessantes Experiment an der grausamen 17. Bahn veranstaltet hat.

Und natürlich wie immer der Hinweis auf die sehr ausführliche Preview des Kollegen Linksgolfers.

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Was sich liebt, das neckt sich

Ian Poulter ist um keinen dreckigen Spaß verlegen. Jüngstes Opfer seines “feinen” britischen Humors ist Rory McIlroy, dem er via Twitter einen reindrückte. Natürlich ging es um die “Führungschwäche” des Nordiren am Finaltag des Masters. Lee Westwood konnte sich angesichts des Tweets ein “bit harsh poults” nicht verkneifen. Rory hingegen nahm es gelassen und feuerte einfach eine Breitseite zurück: “when did you get that sign?? You have to make the weekend to use one of those!! Must be last year’s issue…..”

Aufgrund des Postings musste sich Poulter einige böse Kommentare gefallen lassen. Seine Reaktion: “Guys you need to lighten up it’s called banter between mates. It’s fully acceptable and expected it’s how we all have so much fun.”

Das sehe ich genauso. Weitermachen!!!

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Kaymer, who the fuck is Kaymer?

Aus den Augen, aus dem Sinn. Kaum hat Lee Westwood nach dem Sieg auf einem eher bescheiden besetzten Turnier der Asia Tour den ersten Platz in der Weltrangliste errungen, entbrennt unter US-Journalisten die Diskussion, wer diese Ehre eigentlich verdient hat. Der Name Martin Kaymer fällt dabei nur selten bis überhaupt nicht. Die meisten Experten finden, dass Luke Donald die Nummer 1 sein sollte. Der war am Wochenende kurz davor, diesen Spot zu erobern, doch Donald verlor beim Hertitage gegen Milchschnitten-Boy Brandt Snedeker im Playoff  - und die Punkte reichten nicht für die Tabellenspitze.

Acht Wochen war Kaymer ganz oben, doch das scheint nicht zu zählen. Nicht einmal der Umstand, dass der Mettmanner dieses Wochenende überhaupt nicht angetreten ist und damit auch keine Punkte für das Ranking sammeln konnte.

Erschreckend ist meiner Meinung nach, welchen schwachen Eindruck Kaymer anscheinend bei der Fachpresse in den USA bislang hinterlassen hat. Ein Grund hierfür ist natürlich das erneute miese Abschneiden beim Masters. Ein anderer könnte die fehlende Präsenz auf der PGA Tour sein. Nichtsdestotrotz: Von den Kollegen in den Vereinigten Staaten hätte ich ein wenig mehr Sachverstand erwartet. Dass Kaymer demnächst wieder auf der Eins stehen könnte, halte ich nicht für abwegig – und schon überhaupt nicht für unverdient.

Hier mal ein Beispiel für die Luke-oder-Lee-oderCharl-aber-Kaymer-nie-gehört-Diskussion.

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Der analoge Kaymer

Keine Homepage, kein Twitter, kein Facebook – Martin Kaymer ist online nicht präsent. Abgesehen von einigen Fake-Profilen finden sich keine Spuren des derzeit besten Golfers der Welt in den virtuellen Weiten des Internets. Ein Dialog mit seinen Fans findet nicht statt. Und selbst auf der Webseite seines Managements werden nur veraltete Nachrichten serviert. Professionell ist das nicht, eher provinziell. Doch warum erfüllt Kaymer nicht einmal die Mindestanforderungen an einen Weltklasseathleten im digitalen Zeitalter?

Unter anderem ist wohl das liebe Geld Schuld an der Internetabstinenz. Auch wenn es angesichts der bisherigen Preisgelder und lukrativen Sponsorendeals schwer zu glauben ist: Kaymer ist sparsam. So wurde er erzogen und so lebt er auch. Eine eigene Homepage, die einer Nummer 1 würdig ist, ist nicht billig. Ein Webmaster müsste angestellt werden. Vielleicht sogar ein Redakteur. Doch wofür, denkt man sich wahrscheinlich im Hause Kaymer. Reine Geldverschwendung. Für das, was der 25-Jährige zu sagen hat, lohnt sich der Aufwand schließlich nicht. Und genau da liegt der Hund begraben. 

Für Kaymer ist Dienst Dienst und Schnaps Schnaps. Sein Privatleben geht niemanden etwas an und beim Golfen möchte er nicht gestört werden. Dementsprechend beschränkt sich Kaymers Mitteilungsbedürfnis auf die kurzen Interviews während der Turniere.

Schon früh wurde der Mettmanner von seinem Umfeld vom Rest der (Medien)Welt abgeschirmt. Der Junge sollte sich aufs Golf konzentrieren und nicht irgendwelche Flausen in den Kopf gesetzt bekommen. Die Taktik ging auf. Kaymer ist derzeit  die Nummer 1 der Welt, doch mit dieser herausragenden Position steht er jetzt im Zentrum des öffentlichen Interesses – und das lässt sich eigentlich nicht mehr ausblenden. Er tut es aber.

Während andere Golfstars wie Rory McIlroy, Lee Westwood und Tiger Woods fleißig twittern und ihre Fans mit Futter versorgen, schweigt Kaymer. Es gibt keine Einblicke in sein Tourleben, keine aktuellen Nachrichten von ihm oder Kommentare zu seinen Runden. Er spielt einfach nur Golf. Das muss denen da draußen reichen.

Dabei verpasst er eine gewaltige Chance. Kaymers Image ist, dass er derzeit eigentlich keines hat. Er gibt nichts von sich preis, hat keine Ecken und keine Kanten. Er ist fast langweilig. Für seine Sponsoren wie BMW oder Rolex ist das Bild von Schwiegermutters Liebling natürlich perfekt. Auf Dauer jedoch wirkt es einschläfernd. Damit wird Golf nicht zum Volkssport in Deutschland.

Ein wenig Twittern könnte schon helfen. PGA-Kollege Stewart Cink hat es vorgemacht. Den hielt man auch lange Zeit für nicht besonders aufregend. Das hat sich geändert. Inzwischen beweist der Mann regelmäßig Humor in 140 Zeichen – und antwortet genauso wie zum Beispiel Trevor Immelman oder Ian Poulter auf Fan-Tweets.

Natürlich könnte man annehmen, dass Kaymer tatsächlich langweilig ist, weniger Witz als ein Damenstrumpf hat und einfach nur ein tumber Athlet aus Mettmann ist. Das Gegenteil ist der Fall. Und genau deshalb schmerzt diese totale Kommunikationssperre mit dem Fußvolk.

Kaymer kann von ein wenig mehr Online-Aktivität nur profitieren. Um seine Privatsphäre muss er sich keine Sorgen machen. Er selbst entscheidet, wie viel er von seinem Leben öffentlich machen will. Ein wenig mehr virtuelle Fannähe wäre für beiden Seiten wünschenswert. Kundenbindung nennt man so etwas im Wirtschaftswesen.

Und eine eigene Homepage ist nun wirklich Standard. Das muss ihm doch mal einer sagen, oder?